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Ghost Signs – alte Wandreklame

Historische Fassadenwerbung & Ladenschilder

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Kategorie: Neonreklame

Midinette-Hüte / Hutfabrik Eiserfey in Köln

Posted on 5. Mai. 202427. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Midinette-Hüte / Hutfabrik Eiserfey in Köln

Am 07.01.1914 gründete Martin Eiserfey in Köln die Damen-Stroh- und Filzhut-Fabrik M. Eiserfey, die anscheinend schnell Erfolg hatte, so suchte man doch regelmäßig in Zeitungsannoncen Arbeiterinnen. Das Unternehmen überstand den 1. Weltkrieg und die Wirtschaftskrisen in den 20er Jahren, im August 1938 stieg (der Sohn?) Hubert Eiserfey als Gesellschafter ein. Etwa zu diesem Zeitpunkt verkürzte die Firma den etwas sperrigen Namen zu Damenhutfabrik M. Eiserfey. Die Fabrik konnte trotz Bombenschäden durch die schwierigen Zeiten des 2. Weltkrieges manövriert werden, 1951 verstarb der Gründer. Der Markenname Midinette wurde anscheinend erst ab 1952 verwendet, aus dieser Zeit dürfte auch die gut erhaltene Neonreklame stammen.

Das heute unbekannte Wort lässt sich ab etwa 1900 finden und war in Paris ein Spitzname für Arbeiterinnen, die zur Mittagszeit (französisch midi) ihre Arbeitsplätze verließen, um etwas zu essen (dinette). Diese sogenannten Midinetten organisierten sich genossenschaftlich, führten Arbeitskämpfe, veranstalteten Radrennen usw., worüber deutsche Zeitungen interessiert berichteten. Später bürgerte sich der Name für weibliches Personal in der Bekleidungs- bzw. Modebranche ein.

1966 hatte das Unternehmen etwa 100 Arbeitskräfte, die täglich ca. 1.000 Hüte in Handarbeit produzierten mit Absatzgebieten überwiegend in West-Deutschland und Skandinavien. Die Hutfabrik bestand noch bis Ende der 1970er Jahre. Zu Beginn der 70er Jahre produzierte die Familie unter dem Namen Midinette auch Damenoberbekleidung, was aber ebenfalls am Ende des Jahrzehnts wieder aufgegeben wurde.

Fotografiert im Januar 2023.
Quellen: Kölnische Zeitung, Reichsanzeiger, Tages-Anzeiger, Rheinische Volkswacht, Handelsregister, Deutsches Marken- und Patentamt, Kölnische Rundschau.

Fassadenwerbung, Neonreklame

Smoke Camels in Flensburg

Posted on 6. Apr.. 20245. Mai. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Smoke Camels in Flensburg

Die Camel-Werbung lief mir schon vor einigen Jahren in Flensburg auf der Schiffbrücke über den Weg. Die Straße war in den 1970er und 80er Jahren eine berüchtigte Party- und wohl auch Rotlichtmeile, bis sie später ziemlich herunterkam. Aus der Glanzzeit dürfte die Werbung stammen, genauer gesagt der Umriss. Ursprünglich waren die Schriftzüge und das Kamel auf den blanken Backsteinen befestigt und als irgendwann die Wand gestrichen wurde, musste man um die Werbung herummalen, wodurch die Umrisse entstanden. Später wurde die Camel-Werbung durch eine Plakatwand ersetzt, ohne dass die Umrisse zuvor überstrichen wurden. Anscheinend handelte es sich um eine Leuchtreklame. Inzwischen wurde die Schiffbrücke wieder auf Vordermann gebracht und auch das Haus renoviert, wobei die Wand (leider) komplett gestrichen wurde.

Fotografiert im Februar 2016.

Fassadenwerbung, Neonreklame

Schuhhaus Hans Küpper in Düsseldorf

Posted on 29. März. 202427. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Schuhhaus Hans Küpper in Düsseldorf

Die Neonreklame von Küpper Schuhe leuchtet schon lange nicht mehr und erinnert an das ehemalige Schuhgeschäft Küpper in Düsseldorf-Rath. Es befand sich unmittelbar am dortigen (S-)Bahnhof und hatte wohl nichts mit gleichnamigen Läden in Düsseldorf zu tun, wie z.B. dem orthopädischen Schuhgeschäft Küpper (1899-2015) in der Stadtmitte.
Der Ursprung dürfte bei Robert Küpper liegen, der sich erstmals im Jahr 1901 als Schuhmachermeister finden lässt, vermutlich aber schon davor in der Branche tätig war. Nach mehreren Umzügen ließ er sich Anfang der 1920er Jahre auf der Westfalenstraße 97 nieder, einer klassischen Einkaufsstraße. Dort blieb das Geschäft bis zur Schließung im Jahr 1973 gut 50 Jahre lang, seit Anfang der 30er Jahre unter Leitung von Hans Küpper. Später zog eine Schuhkette in die Räumlichkeiten ein.
Die Leuchtreklame, die sich ein gutes Stück vom ehemaligen Standort entfernt befindet, dürfte aus den 60er Jahren stammen.

Vielen Dank an Bianca G. für das schöne Foto! Fotografiert im März 2024.
Quellen: Adressbuch Düsseldorf, Handelsregister.

Fassadenwerbung, Neonreklame

Gebrüder Tapken in Düsseldorf

Posted on 30. Dez.. 202227. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Gebrüder Tapken in Düsseldorf

An das Geschäft der Gebrüder Tapken bzw. Gebr. Tapken erinnert heute bis auf eine alte und schöne, aber unscheinbare Neonreklame für Tapeten und Farben nichts mehr. Dabei verbirgt sich hinter dem Namen eine interessante und fast 200 Jahre zurückreichende Unternehmergeschichte.

Gerhard Tapken gründete 1828 in Düsseldorf-Bilk die Farben- und Materialwarenhandlung Gerhard Tapken, damals eine gängige Mischung aus Lebensmittelhandlung und Drogerie mit Dingen des täglichen Bedarfs, Ölen, Farben, exotischen Waren usw. Nach Zwischenstation in der damaligen Bolkerstr. 447 (heute Nr. 59 und als Heinrich Heines Geburtshaus bekannt) siedelte sie sich später am Carlsplatz 17 an. In den 1860er Jahren übernahm Gerhard Junior das Geschäft und nannte es in Gerhard Tapken Sohn um, verstarb aber Anfang der 1870er Jahre. Seine Witwe führte das Geschäft fort und verkaufte es Anfang 1872 unter Beibehaltung von Name und Anschrift.
Wenige Wochen danach gründete dessen Bruder Alfred mit Eduard van Calker die Droguerie, Farb- und Materialwaarenhandlung A. Tapken & van Calker am Carlsplatz 22. Van Calker war Jahre zuvor in Elberfeld (heute Wuppertal) schon eine Zeitlang Teilhaber der 1859 mit Louis Tapken gegründeten Colonial-, Farb- und Materialwaarenhandlung L. Tapken & van Calker gewesen. Sie bestand später als Louis Takpen bis Ende der 1960er Jahre fort.

Somit gab es am Carlsplatz, quasi Tür an Tür, 2 Geschäfte des Namens Tapken mit ähnlichem Sortiment. Van Calker schied 1874 aus, dafür stieg Alfreds Bruder Friedrich ein, 1876 nannten Sie das Unternehmen in Gebr. Tapken um. Alfred verließ es wenig später und ging 1878 mit der neuen Firma Alfred Tapken wieder in die Branche zurück, womit es in Düsseldorf nun 3 Tapken-Materialwarenhandlungen mit unterschiedlichen Eigentümern gab, bzw. mit dem nahen Elberfeld sogar 4.
Alfreds Unternehmen wurde später verkauft, bestand aber trotz einiger Krisen und Umzügen noch bis Ende der 1980er Jahre als Alfred Tapken Nachfolger und wurde etwas mehr als 100 Jahre alt.
Gerhard Tapken Sohn überstand in den 1930ern eine Insolvenz, verließ den Carlsplatz nach dem Krieg und konzentrierte sich auf Farben, Lacke und Tapeten. Es war das älteste Geschäft in der Altstadt, nach mehreren Eigentümerwechseln schloss das Unternehmen 2015 nach 187 Jahren endgültig.

Auch das bei Friedrich verbliebene Geschäft Gebr. Tapken, zu dem das obige Foto gehört, bekam später neue Eigentümer. In den 1930er Jahren überstand es erfolgreich eine Insolvenz und ging in den 1940er/50er Jahren vom Carlsplatz nach Bilk, von wo Gerhard Tapken Senior einst weggezogen war. Aus dieser Zeit dürfte auch die Neonreklame stammen, die auf den neuen Geschäftszweck mit Farben und Tapeten hinwies. 2011 schloss das Unternehmen nach fast 140 Jahren.
In den 1990ern entstand in Dortmund ein weiteres Farbengeschäft namens Gebrüder Tapken (in Lizenz oder als Franchise?), das aber vermutlich nicht mehr existiert.

Fotografiert im November 2022.
Quellen: Reichsanzeiger, Handelsregister, Adressbuch Düsseldorf, Düsseldorfer Volksblatt, Adressbuch Elberfeld.

Laden- / Firmenschild, Neonreklame

Hallo und herzlich Willkommen!

Geister sucht man hier vergeblich ;-) Ghost Signs steht auf Englisch für alte Fassadenwerbung, Ladenschilder, Leuchtreklame usw., welche die Jahrzehnte an Hauswänden überlebt haben.
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Kommentare

  1. Marc zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen19. Jan.. 2025

    Danke für den netten Kommentar. Da muss ich zustimmen und die Recherche nach den Hintergründen macht mir genau so viel…

  2. Astrid zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen17. Dez.. 2024

    Ich liebe es, dass hier von Menschenleben erzählt wird, die es nicht in die historischen Werke geschafft haben. Die Geschichten…

  3. Alexander Heidebrecht zu Franz Reinhart in Neuss30. Mai. 2024

    Wow. Einfach nur wow. Da fährt man in der Straßenbahn,Jahrelang an einer Tafel vorbei, schaut ,aus Interesse im Internet nach,…

  4. Herbert zu Baumschule H. Bendmann in Duisburg28. März. 2024

    Hallo Marc, schön, dass sie sich die Mühe gemacht haben etwas recherchiert zu haben. Der Baumschulbetrieb ist schon seit rund…

  5. Olaf Reinartz zu Katzur & Faltermaier in Düsseldorf24. Mai. 2023

    Welch Nostalgie, Danke! Die Telefonnummer spukt mir heute noch durch den Kopf. Mein Vater hat jahrelang dort gearbeitet und die…

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