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Ghost Signs – alte Wandreklame

Historische Fassadenwerbung & Ladenschilder

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Schlagwort: Auto/Fahrzeug

Herte Company / J. Held in Riegel am Kaiserstuhl

Posted on 30. Juni. 202416. Juli. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Herte Company / J. Held in Riegel am Kaiserstuhl


Die Aufschrift weist auf ein Petroleumlager hin, das sich vor rund 100 Jahren in dem gemauerten Schuppen befunden haben muss. Sie ist heute nur noch eingeschränkt zu entziffern, außerdem überlagern sich mehrere Schichten. Oben steht in gebogener Schrift Petroleum-Lager, dahinter befinden sich ältere nicht mehr lesbare Schriftzüge. Die obere Tür wurde vermutlich erst später eingebaut und unterbricht den Firmennamen Herte Company. In der Gebäudemitte steht J. Held, wobei sich dahinter ebenfalls ältere nicht mehr lesbare Namen befinden. Neben der unteren Tür wiederholt sich Herte Company.
Die Herte-Schriftzüge wurden auf freie Flächen gepinselt und weichen in der Schriftart deutlich von den anderen ab. Das Gebäude liegt zwischen Riegel und Kenzingen am Rand eines Ackers, der Türrahmen aus rötlichem Sandstein mit den herausstehenden Steinen ähnelt vom Stil her den um 1900/10 errichteten Gebäuden der nahen Riegeler Brauerei.

J. Held war eine in Kenzingen von Johann Held vor 1856 gegründete Lichterfabrik, die Kerzen herstellte und der wohl auch eine Seifensiederei angeschlossen war. 1889 ging sie nach seinem Tod an den Sohn Karl über, der 1895 Friederike Neef heiratete. Interessanterweise sind Eheverträge keine Erfindung unserer Zeit, denn schon damals vereinbarten beide Gütertrennung, um das Geschäft zu schützen. Das dürfte durchaus erfolgreich gewesen sein, im Jahr 1907 konnte man sich einen Telefonanschluss leisten, bei insgesamt nur 14 im ganzen Ort. Als Karl Held 1915 verstarb übernahm seine Witwe das Unternehmen, das als umfangreiches kaufmännisches Geschäft mit Seifensiederei bezeichnet wurde. Im April 1917 musste es schließen, wonach der Besitz (u.a. das Geschäftshaus und der nun als Erdöllager genutzte Schuppen) zwangsversteigert wurde.
Insofern muss die Aufschrift J. Held vor 1917 angebracht worden sein. Zumindest einen Vorbesitzer dürfte das Lager gehabt haben, dieser ist an der Fassade aber nicht mehr lesbar.

Das Unternehmen Herte mit Sitz in Freiburg/Breisgau handelte mit Betriebsstoffen, Motoröl usw. und betrieb später auch Tankstellen. Es wurde 1916 vom Kaufmann Gottfried Herte als Herte Companie KG gegründet, zuvor war er seit etwa 1909 in Freiburg lokaler Vertreter der Pocol-Petroleumgesellschaft (Hamburger Niederlassung der amerikanischen Pure Oil Company Ltd.) gewesen. Nach außen hin trat die KG allerdings zeitweise als Herte Company auf, was noch Rätsel aufgibt. Vermutlich übernahm Herte das Lagergebäude aus der Zwangsversteigerung im Jahr 1917, was eine sinnvolle Ergänzung des Vertriebsnetzes war. Zudem gab es während des 1. Weltkrieges eine zentralisierte Rohstoffbewirtschaftung, sodass hier Ressourcen gebündelt werden konnten. Ab etwa 1924 galt Companie dann auch öffentlich, somit lässt sich die Entstehung der Aufschrift Herte Company ungefähr auf den Zeitraum 1917 bis 1924 eingrenzen.
Ab August 1925 war Gottfried Herte nach dem Ausscheiden seines Teilhabers alleiniger Inhaber, zu dem Zeitpunkt hatte das Unternehmen Lager in großen Teilen von Baden. Im September 1926 wandelte sich die Firma in eine GmbH um, mit Gottfried Herte und Wilhelm Schreiber als Geschäftsführer und einem Stammkapital von 20.000 Reichsmark. Schon Januar 1927 schied Herte wegen finanziellen Gründen aus der Geschäftsführung aus und im selben Jahr wechselten die Geschäftsführer noch mehrfach, bis im November 1927 die Familie Schmukle die Leitung übernahm und das Unternehmen unter dem angestammten Namen bis zur Schließung im Jahr 2004 führte. Wie lange das Lagergebäude im Besitz des Unternehmens blieb, ließ sich bisher nicht herausfinden.

Fotografiert im Oktober 2022.
Quellen: Reichsanzeiger, Adressbuch Freiburg, Badische Presse, Karlsruher Zeitung, Breisgauer Nachrichten, Telephon-Adressbuch für das Deutsche Reich, Handelsregister.

Fassadenwerbung

Doppeldecker Routemaster RM 2023 (London Transport) bei Arcachon

Posted on 8. Juni. 202427. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Doppeldecker Routemaster RM 2023 (London Transport) bei Arcachon

Zugegeben, der ehemalige Doppeldecker der Londoner Verkehrsbetriebe ist kein klassisches Ghost Sign. Der erschreckende Zustand lässt ihn aber leider wie eines erscheinen, zudem existieren von den einst knapp 2.100 Bussen nur noch eine handvoll. Die ehemals umtriebigen Fan-Seiten und die Besitzer-Vereinigung sind inzwischen kaum noch aktiv, deswegen bekommt der Bus hier einen Auftritt, auch weil er schöne Erinnerungen an meine ersten London-Trips wachruft. Sollte sich jemand für den Bus interessieren, nenne ich auf Anfrage gerne den genauen Standort.

Der Bus mit der Nummer RM 2032 (RM = Routemaster) wurde im September 1964 an London Transport ausgeliefert und war dort bis November 1987 im Einsatz, er hatte Platz für 64 Passagiere (36 oben und 28 unten). Danach ging er an einen britischen Händler, der ihn 1990 nach Frankreich an die Firma Octobus in Paris verkaufte, wobei er auch sein britisches Kennzeichen ALM 32B verlor. 1996 befand sich der Bus bei Autocars Brouens in Villeneuve sur Lot. Dort war der Bus bis 2017 im Einsatz, wobei er aber auch die Symbole von Arca-Tours trägt, einem Reiseanbieter in Arcachon und somit eventuell weitere Besitzer hatte. Von den französischen Unternehmen scheint keines mehr zu bestehen.
2017 ging der Bus jedenfalls an den Händler Pyla Classic Cars in der Nähe von Arcachon, der ihn etwa 1 Jahr später an eine Bar in der Umgebung verkaufte, bei einer Preisvorstellung von 22.500€. Diese nutze ihn auf dem Gelände als eine Art Foodtruck für ihre Gäste, wobei er unter freiem Himmel stand. Später stellte man den Bus vor die Tür, wo er auch heute noch ohne Verwendung steht und vergammelt. Das überrascht, weil er umgebaut wurde und unten ein größeres Fenster für die Essensausgabe bekam sowie eine Einrichtung für die Zubereitung, was alles zusammen mit dem Kaufpreis eine höhere Investition gewesen sein dürfte. Nachdem der Bus über 50 Jahre lang gepflegt wurde und 2017 noch in einem guten Zustand war, ist die Farbe inzwischen deutlich verblasst und es rostet überall.

Fotografiert im Juni 2024.
Quellen: Ian’s Bus Stop, Pyla Classic Cars #1, Pyla Classic Cars #2
Weitere Fotos: Alain Mugica’s Seite bei Flickr

Verkausfsvideo von Pyla Classic Cars aus 2017/18
Sonstiges

Auto Wenzel in Düsseldorf

Posted on 5. Dez.. 202227. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Auto Wenzel in Düsseldorf

Die Auto Wenzel GmbH wurde 1979 gegründet und betrieb einen Autohandel mit Werkstatt für Autos der Marke Citroën. Das Logo auf rotem Grund führte Citroën 1985 ein, aus der Zeit dürfte auch die Werbung stammen, die damit knapp 40 Jahre alt ist. Die GmbH bestand bis Mitte der 90er Jahre, heute befindet sich am Standort eine Kfz-Werkstatt gleichen Namens.

Bei Veedol handelte es sich damals um ein bekanntes Motorenöl, das 2003 vom deutschen Markt verschwand und erst seit einigen Jahren zurück ist.

Fotografiert im November 2022.

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Fassadenwerbung

Simca in Jaulzy

Posted on 22. Nov.. 20225. Mai. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Simca in Jaulzy

Simca bzw. SIMCA war ein französischer Automobilhersteller, dessen durchaus innovativen und mit internationalen Preisen ausgezeichneten Autos in den 70er und 80er Jahren auch in Deutschland weit verbreitet waren, wie z.B. Simca 1100, Horizon oder Rancho.
Seit den 50er Jahren übernahm der amerikanische Chrysler-Konzern zunehmend Anteile von den bisherigen Eigentümern und konnte Anfang der 60er Jahre die Aktienmehrheit auf sich vereinen. 1978 ging Simca an Peugeot, wo man die neue Tochtergesellschaft kurz danach in Talbot umbenannte und die verbliebenen Modelle schließlich ab Mitte der 80er Jahre mit den eigenen Modellreihen zusammenlegte, womit Simca/Talbot aufhörte zu bestehen. Der Import von Simca-Autos nach Deutschland begann etwa 1960.
Selbst im Heimatland Frankreich sieht man die Wagen schon lange nicht mehr auf der Straße und aus dem Bewusstsein ist die Marke ebenfalls weitgehend verschwunden.

Da meine Eltern auch einen 1100 fuhren, ist das Fundstück eine schöne Erinnerung. Die gelbe Werbung stammt vermutlich aus den 70er Jahren, darunter befindet sich allerdings eine noch ältere Simca-Reklame mit weißer Schrift auf blauem Hintergrund. Der kleine Anbau unterhalb der Werbung hatte ursprünglich ein Flachdach und keinen Kamin, sodass heute ein Stück verdeckt wird. Jaulzy ist ein kleines Straßendorf nordöstlich von Paris.

Weiterführende Informationen zur Marke haben Simca.ch und Wikipedia.de.

Fotografiert im Oktober 2021.

Fassadenwerbung

Katzur & Faltermaier in Düsseldorf

Posted on 7. Nov.. 20225. Mai. 2024 By Marc 1 Kommentar zu Katzur & Faltermaier in Düsseldorf
Katzur & Faltermaier, Fassadenwerbung, Fassadenreklame, Düsseldorf, Autovermietung

Katzur & Faltermaier war eine bekannte Autovermietung in Düsseldorf, als Partner der Europa Service Autovermietung, und arbeitete wohl auch als Spedition bzw. Transportlogistiker. In Erinnerung habe ich das Unternehmen aber eher als Vermieter von Transportern und Klein-LKW, die z.B. bei Umzügen in der Familie und im Bekanntenkreis gerne genutzt wurden. Das 1964 gegründete Unternehmen bestand bis 1995.
Obwohl die Werbung etwa 30-40 Jahre alt sein dürfte, sieht sie noch fast aus wie neu. Weitere Spuren hat das Unternehmen vermutlich nicht hinterlassen, am ursprünglichen Sitz in der Klosterstr. steht heute ein Neubau und eine andere Fassadenwerbung in der Behrenstr. ist längst übermalt (im Jahr 2008 noch sichtbar)

Einen interessanten „Erfahrungsbericht“ mit weiteren Fotos gibt es auf the-duesseldorfer.de.

Fotografiert im November 2022.

Fassadenwerbung

Hallo und herzlich Willkommen!

Geister sucht man hier vergeblich ;-) Ghost Signs steht auf Englisch für alte Fassadenwerbung, Ladenschilder, Leuchtreklame usw., welche die Jahrzehnte an Hauswänden überlebt haben.
Anmerkungen oder Hinweise? Gerne einen Kommentar schreiben oder mailen an .

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Kommentare

  1. Marc zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen19. Jan.. 2025

    Danke für den netten Kommentar. Da muss ich zustimmen und die Recherche nach den Hintergründen macht mir genau so viel…

  2. Astrid zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen17. Dez.. 2024

    Ich liebe es, dass hier von Menschenleben erzählt wird, die es nicht in die historischen Werke geschafft haben. Die Geschichten…

  3. Alexander Heidebrecht zu Franz Reinhart in Neuss30. Mai. 2024

    Wow. Einfach nur wow. Da fährt man in der Straßenbahn,Jahrelang an einer Tafel vorbei, schaut ,aus Interesse im Internet nach,…

  4. Herbert zu Baumschule H. Bendmann in Duisburg28. März. 2024

    Hallo Marc, schön, dass sie sich die Mühe gemacht haben etwas recherchiert zu haben. Der Baumschulbetrieb ist schon seit rund…

  5. Olaf Reinartz zu Katzur & Faltermaier in Düsseldorf24. Mai. 2023

    Welch Nostalgie, Danke! Die Telefonnummer spukt mir heute noch durch den Kopf. Mein Vater hat jahrelang dort gearbeitet und die…

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