



Hier haben zwei schöne Ladenschilder aus Glas die Zeit überdauert, die intensiv den Stil der 1950er Jahre ausatmen. Während das Schild der Leihbücherei betont sachlich ist, ist das Schild der Drogerie aufwändig gestaltet und wirbt für Klosterfrau Melissengeist sowie Klosterfrau Aktiv-Puder. Hier hat jemand gut auf die Ladenschilder Acht gegeben und sie trotz mehrerer Sprünge sorgsam seit bald 70 Jahren bewahrt. Auch das findet man heutzutage nur noch sehr selten, oft wurden die aufwändigen und teuren Aufdrucke nach Inhaberwechsel entfernt bzw. durch günstige Alternativen ersetzt, sofern sie im Laufe der Zeit nicht zerbrachen oder die Läden dem Zeitgeschmack angepasst wurden.
Schon seit den 1930er Jahren befand sich in dem Gebäude eine Drogerie. Hans Bach übernahm sie etwa 1958 und verkaufte sie Anfang der 1970er Jahre weiter. Heute befindet sich dort ein Modegeschäft.
Die Leihbuchhandlung gründete Wolfgang Lauke etwa 1955. Leihbuchhandlungen waren damals nicht neu und deckten überwiegend den Bedarf an Unterhaltungsliteratur gegen eine Leihgebühr. Im Unterschied dazu sahen Öffentliche Bibliotheken bei sich eher einen Bildungsauftrag und verliehen die Bestände oft kostenlos. Die Leihbuchhandlung bestand bis Ende der 50er Jahre, als sich auch bundesweit die Zahl dieser Geschäfte deutlich reduzierte.
Weitere Spuren wie z.B. Zeitungsanzeigen oder Werbung ließen sich nicht finden, vermutlich richtete man sich eher an die nahe Umgebung und Laufkundschaft.
Fotografiert im September 2024.
Quellen: Adressbuch Düsseldorf.