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Ghost Signs – alte Wandreklame

Historische Fassadenwerbung & Ladenschilder

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Jahr: 2025

Heinrich Herzogenrath in Hückelhoven

Posted on 20. Apr.. 20254. Mai. 2025 By Marc Keine Kommentare zu Heinrich Herzogenrath in Hückelhoven
copyright: www.ghostsigns.de
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Hier hat eine schöne Firmeninschrift über einem längst geschlossenen Geschäft die Zeiten überdauert.
Heinrich Herzogenrath war ein inhabergeführtes Haushaltswarengeschäft, das in Schaufenberg von Fahrrädern über Haus- und Küchengeräten, Nähmaschinen, Waschmaschinen, Radios, Kinderwagen, Öfen usw. eine sehr breite Palette anbot. Darüber hinaus gab es eine Reparaturwerkstatt und Ersatzteile für Zündapp-Motorräder. Die Ursprünge des Geschäfts ließen sich noch nicht völlig ergründen, die Häuser in der Straße wurden aber erst um das Jahr 1921 erbaut. Kurz zuvor hatte in direkter Nachbarschaft die Zeche Sophia-Jacoba eröffnet und brauchte für die vielen Bergleute Wohnungen sowie Geschäfte zur Versorgung der Bewohner. Vermutlich kam Heinrich Herzogenrath auch erst zu diesem Zeitpunkt nach Hückelhoven.

Zur selben Zeit gab es in Köln einen Namensvetter, der mit Nähmaschinen und Motorrädern handelte. Ab Mitte der 20er Jahren war er unter dem Namen Harry Herzogenrath ein erfolgreicher Motorrad-Rennfahrer, der u.a. Deutscher Meister im damals populären Motorrad-Bahnfahren war (nicht zu verwechseln mit dem heutigen Speedway). Dabei raste man mit Motorrädern über Radrennbahnen, was mit einem sehr hohen Verletzungsrisiko verbunden war. Wahrscheinlich sind beide Personen aber nicht identisch.

Der Hückelhovener Herzogenrath verstarb etwa in den 1950er Jahren, worauf seine Frau den Laden weiterführte. Spätestens 1970 hatte man den Standort in der Bergarbeitersiedlung verlassen und war ins Stadtzentrum von Hückelhoven umgezogen. In den 80er Jahren übernahm die Tochter das Geschäft, bis es 1992 nach etwa 70 Jahren geschlossen wurde.

Auf dem mindestens 55 Jahre alten Firmenschild vom ersten Standort gibt es mehrere Schichten, wobei der in Fraktur-Schrift gehaltene Name oben liegt. Darunter sind ältere Buchstaben zu erahnen, aber leider nicht mehr zu entziffern, jedoch ist teilweise noch das angebotene Warensortiment lesbar.

Vielen Dank an Dave W. für den Hinweis! Fotografiert im April 2025.
Quellen: Adressbuch Kreis Erkelenz, Heinsberger Volkszeitung, Handelsregister.
Laden- / Firmenschild

Peter Holzrichter & Co. in Wuppertal

Posted on 22. Feb.. 202522. Feb.. 2025 By Marc Keine Kommentare zu Peter Holzrichter & Co. in Wuppertal
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Ein zunächst etwas verwirrender Fall, denn die jahrzehntelang parallel existierenden Wuppertaler Unternehmen Peter Holzrichter & Co. und Peter Holzrichter GmbH haben praktisch nichts miteinander zu tun.

Die auch heute noch bestehende Peter Holzrichter GmbH wurde in ihren Grundzügen 1817 gegründet und handelte zunächst mit Bergwerks- und Hüttenerzeugnissen sowie daraus hergestellten Waren wie z.B. Metalle, Rohre usw. 1927 schied mit Peter Fritz Holzrichter einer der Geschäftsführer sowie mit Heinrich Becker ein Prokurist aus. Gleichzeitig gründeten sie die Peter Holzrichter & Co., in der sie beide die Geschäftsführung übernahmen. Die neue Gesellschaft handelte mit Kohlen, Briketts und später auch Heizöl. Nun gab es in Wuppertal 2 Unternehmen mit fast demselben Namen, was sicherlich nicht frei von Problemen bzw. Verwechslungen gewesen sein dürfte. Als die GmbH 1937 wegen einer Strafe in die Zeitungen geriet, musste kurz danach klargestellt werden, dass sie mit der Co. nichts zu tun hat und auch in keinerlei Beziehung stand.
1937 gründeten Peter Fritz Holzrichter und Heinrich Becker mit anderen Gesellschaften zusätzlich das Unternehmen Hüsecken, Holzrichter & Co., Kaltwalzwerk und Lackiererei KG, das unter dem Namen Hühoco auch heute noch besteht.
Die beiden Gründer der Peter Holzrichter & Co. waren spätestens Anfang der 1940er Jahre ausgeschieden, in den 1950er Jahren übernahm Wilhelm Achenbach die Leitung, der schon andere Unternehmen bzw. die Zeche Petrus Segen leitete. 1972 wurde das Unternehmen auf die Muttergesellschaft übertragen.

Fotografiert im Dezember 2022.
Quellen: Adressbuch Wuppertal, Bergisch-Märkische Zeitung, Hamburger Fremdenblatt, Lenneper Kreisblatt, Reichsanzeiger, Handelsregister.

Fassadenwerbung

Drogerie Hans Bach / Leihbuchhandlung in Düsseldorf

Posted on 19. Jan.. 202519. Jan.. 2025 By Marc Keine Kommentare zu Drogerie Hans Bach / Leihbuchhandlung in Düsseldorf
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Hier haben zwei schöne Ladenschilder aus Glas die Zeit überdauert, die intensiv den Stil der 1950er Jahre ausatmen. Während das Schild der Leihbücherei betont sachlich ist, ist das Schild der Drogerie aufwändig gestaltet und wirbt für Klosterfrau Melissengeist sowie Klosterfrau Aktiv-Puder. Hier hat jemand gut auf die Ladenschilder Acht gegeben und sie trotz mehrerer Sprünge sorgsam seit bald 70 Jahren bewahrt. Auch das findet man heutzutage nur noch sehr selten, oft wurden die aufwändigen und teuren Aufdrucke nach Inhaberwechsel entfernt bzw. durch günstige Alternativen ersetzt, sofern sie im Laufe der Zeit nicht zerbrachen oder die Läden dem Zeitgeschmack angepasst wurden.

Schon seit den 1930er Jahren befand sich in dem Gebäude eine Drogerie. Hans Bach übernahm sie etwa 1958 und verkaufte sie Anfang der 1970er Jahre weiter. Heute befindet sich dort ein Modegeschäft.
Die Leihbuchhandlung gründete Wolfgang Lauke etwa 1955. Leihbuchhandlungen waren damals nicht neu und deckten überwiegend den Bedarf an Unterhaltungsliteratur gegen eine Leihgebühr. Im Unterschied dazu sahen Öffentliche Bibliotheken bei sich eher einen Bildungsauftrag und verliehen die Bestände oft kostenlos. Die Leihbuchhandlung bestand bis Ende der 50er Jahre, als sich auch bundesweit die Zahl dieser Geschäfte deutlich reduzierte.
Weitere Spuren wie z.B. Zeitungsanzeigen oder Werbung ließen sich nicht finden, vermutlich richtete man sich eher an die nahe Umgebung und Laufkundschaft.

Fotografiert im September 2024.
Quellen: Adressbuch Düsseldorf.

Laden- / Firmenschild

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Geister sucht man hier vergeblich ;-) Ghost Signs steht auf Englisch für alte Fassadenwerbung, Ladenschilder, Leuchtreklame usw., welche die Jahrzehnte an Hauswänden überlebt haben.
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Kommentare

  1. Michael Hiepler zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen31. Mai. 2025

    Hallo Marc, mit Freude habe ich heute deine Seite gefunden und besonders gefallen mir die Hintergründe der alten Geschäfte. Ich…

  2. Marc zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen19. Jan.. 2025

    Danke für den netten Kommentar. Da muss ich zustimmen und die Recherche nach den Hintergründen macht mir genau so viel…

  3. Astrid zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen17. Dez.. 2024

    Ich liebe es, dass hier von Menschenleben erzählt wird, die es nicht in die historischen Werke geschafft haben. Die Geschichten…

  4. Alexander Heidebrecht zu Franz Reinhart in Neuss30. Mai. 2024

    Wow. Einfach nur wow. Da fährt man in der Straßenbahn,Jahrelang an einer Tafel vorbei, schaut ,aus Interesse im Internet nach,…

  5. Herbert zu Baumschule H. Bendmann in Duisburg28. März. 2024

    Hallo Marc, schön, dass sie sich die Mühe gemacht haben etwas recherchiert zu haben. Der Baumschulbetrieb ist schon seit rund…

  6. Olaf Reinartz zu Katzur & Faltermaier in Düsseldorf24. Mai. 2023

    Welch Nostalgie, Danke! Die Telefonnummer spukt mir heute noch durch den Kopf. Mein Vater hat jahrelang dort gearbeitet und die…

  7. Herta Reinhart zu Franz Reinhart in Neuss4. Feb.. 2023

    Es war für mich sehr berührend, diesen Artikel zu lesen und das Bild zu sehen. Als Enkelin des Firmengründers und…

  8. Wolfgang Honisch zu Zementwarenfabrik Ostermann in Gelsenkirchen4. Feb.. 2023

    21 Morgen Fläche entsprechen sicherlich nicht 54 Quadratkilometern. ;)

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