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Ghost Signs – alte Wandreklame

Historische Fassadenwerbung & Ladenschilder

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Kategorie: Fassadenwerbung

Hotel zur Post / Wicküler Bier / Andreas-Edel-Pils in Eschweiler

Posted on 3. Dez.. 20253. Dez.. 2025 By Marc Keine Kommentare zu Hotel zur Post / Wicküler Bier / Andreas-Edel-Pils in Eschweiler
copyright: www.ghostsigns.de
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Hier haben die letzten 73 Jahre so manche Spuren hinterlassen mit mehreren überlagernden Werbungen und Aufschriften.
Im unteren Bereich befindet sich aus 3 verschiedenen Zeitabschnitten die Aufschrift „Hotel Restaurant zur Post“. Das Hotel-Restaurant eröffnete im Jahr 1952 und wurde zunächst von der Familie Nahrings betrieben, was man ganz unten in rötlicher Schrift noch lesen kann. Sie wurde später durch den nachträglich geschaffenen Eingang unterbrochen. Nach mehreren Betreiberwechseln dürfte das Unternehmen etwa Anfang der 2000er Jahre geschlossen haben.
Im oberen Teil befand sich zunächst eine Werbung der Marke Andreas-Edel-Pils mit einem Adler in einem Kreis (siehe unten unter Geschichtsverein). Das Bier wurde von einem benachbarten Getränkehandel bezogen, vermutlich in den 70er Jahren wurde sie durch eine Werbung für Wicküler Bier mit 3 Musketieren übermalt unter der „Wicküler – Männer wie wir“ stand (siehe unter Foto 2008). Über die Jahre trat die ursprüngliche Werbung trotz Übermalung wieder hervor und verschmolz mit dem inzwischen verblassten Nachfolger.
Das in den 1880er Jahren erbaute Haus wurde 2003 unter Denkmalschutz gestellt, steht seit vielen Jahren leer und wird gegenwärtig zum Kauf angeboten.

Fotografiert im Oktober 2025.
Quellen: Siehe Abschnitt „Rosenallee/Kaiserstraße-Ausgb. vom 19.03.2020“, Geschichtsverein Eschweiler / Aachener Anzeiger, Foto mit Zustand von 2008.

Fassadenwerbung

WEKUmat in Offenbach am Main

Posted on 11. Okt.. 202518. Okt.. 2025 By Marc Keine Kommentare zu WEKUmat in Offenbach am Main
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WEKUmat ist ein hessischer Küchenhersteller, der laut seiner Webseite im Jahr 1964 gegründet wurde und seinen Sitz ca. 50 km südöstlich von Offenbach hat. Ganz so alt dürfte die Werbung für Einbauküchen aber nicht sein, vermutlich stammt sie aus den 80er oder 90er Jahren. Ein Teil der Werbung wird leider durch den später erfolgten Anbau verdeckt, dennoch ist sie für ihr Alter noch recht gut erhalten.
Der rote Balken rechts könnte Teil eines Richtungspfeils gewesen sein. Bisher ließen sich aber keine Anhaltspunkte dafür finden, dass sich in der Nähe ein Geschäft oder Vertriebspartner des Unternehmens befand. Da die Gegend in den letzten Jahren ihr Gesicht durch viele Neubauten stark verändert hat, ist das aber nicht auszuschließen.

Vielen Dank an Bianca G. für das schöne Foto! Fotografiert im September 2025.

Fassadenwerbung

Opel / General Motors in Beauvais

Posted on 8. Sep.. 202518. Okt.. 2025 By Marc Keine Kommentare zu Opel / General Motors in Beauvais

Das nennt man wohl Glück im Unglück 😉 . Der Halt in Beauvais diente eigentlich nur zum Mittagessen, und obwohl das Restaurant in einem bekannten Bewertungsportal sehr gute Rezensionen hatte, war das Essen leider ein Reinfall. Vermutlich war auch hier an den Bewertungen mal wieder einiges nicht ganz sauber. Jedenfalls wäre ohne den enttäuschenden Restaurantbesuch die wirklich tolle Opel-Werbung unentdeckt geblieben.

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Westseite
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GM / General Motors
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Opel

Solch eine alte Opel-Werbung habe ich bisher im Heimatland des Autoherstellers und selbst in anderen Themen-Blogs noch nirgendwo entdeckt. Dabei handelt es sich um ein ovales Logo (Opel-Ei), dessen linke Hälfte einen weißen und dessen rechte Hälfte einen gelben Hinterund hatte. Die Version mit der Doppelumrandung wurde 1950 eingeführt, wärend es mit einem einfachen Rand schon seit 1937 üblich war. Das Logo kennzeichnete Werkstätten und erhielt 1970 ein anderes Aussehen. Links auf der Wand befindet sich das von General-Motors (GM hatte Opel 1929 übernommen) zwischen 1938 und 1964 verwendete Logo, heute wird es teilweise durch ein Werbeschild verdeckt. Auf einer anderen Gebäudeseite ist es aber noch zu sehen, das GM-Logo wurde in dieser Form zwischen 1938 und 1964 verwendet. Das grenzt den Entstehungszeitpunkt der Werbung insgesamt auf 1950-1964 ein.

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Ostseite
Die Werkstatt lag damals an einer Nationalstraße und warb mit ihrem Service an zwei Hauswänden, sodass der Stadtein und -auswärts fahrende Verkehr aufmerksam werden konnte. Beauvais liegt günstig für den Verkehr aus den Benelux-Staaten nach Paris sowie von Süddeutschland in die Normandie. Neben PKW stellte Opel bis in die 70er Jahre auch Nutzfahrzeuge bzw. LKW her. Die Ursprünge der Werkstatt ließen sich leider nicht ergründen, aber sie enstand wohl frühestens in den 1940er Jahren und schloss etwa 1995. Die Wände wurden zwar inzwischen überstrichen, die Logos kamen mit der Zeit jedoch wieder zum Vorschein. Vermutlich wurden sie auch lange durch Werbetafeln überdeckt und damit konserviert.
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An längst vergangene und erfolgreiche Zeiten erinnert auch der durchaus hochwertig gemalte Einblick in die Werkstatt mit einem Jaguar XJ, einem Peugeot 205 und einem Renault Super 5 Cabrio. Das lässt vermuten, dass man sich spätestens seit den 80er Jahren auch auf andere Marken konzentrierte.

Fotografiert im August 2025.
Quellen: Opel-Team Niedersachsen, 1000 Logos, Französisches Handelsregister.

Fassadenwerbung

Werbewand in Valkenburg

Posted on 26. Aug.. 202526. Aug.. 2025 By Marc Keine Kommentare zu Werbewand in Valkenburg
copyright: www.ghostsigns.de

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Diese schöne Werbewand kann man im niederländischen Valkenburg bestaunen. Sie besteht heute aus 7 Kacheln mit Werbung, die vermutlich aus den 1920er oder 30er Jahren stammem. Darunter scheint aber ältere Werbung durch, anscheinend wurde die Wand immer wieder übermalt. Leider lässt sich vieles nicht mehr entziffern, aber beworben wird u.a. die Philipps Lampe, eine Autowerkstatt in Maastricht und die Batavier Schiffahrtslinie. In Valkenburg ist die Wand Kult, man hat sich dem Erbe angenommen und die Kacheln an anderen Gebäuden im Ort originalgetreu nachgemalt. Leider gibt es aber selbst auf der offiziellen Webseite der Stadt über das Projekt kaum Hintergrundinformationen zu der Werbewand.

Fotografiert im Dezember 2022.

Fassadenwerbung

Düssel-Alt / Edelkristall / West-Pils in Düsseldorf

Posted on 9. Aug.. 20259. Aug.. 2025 By Marc Keine Kommentare zu Düssel-Alt / Edelkristall / West-Pils in Düsseldorf

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Es gibt doch immer noch Überraschungen, wenn man durch Düsseldorf läuft, wie diese alte Neonreklame aus den 1950er Jahren. Etwas versteckt liegend, zierte sie wohl mal eine Kneipe. Die drei Biermarken wurden einst von der Hirschbrauerei produziert, die bis etwa Ende der 1960er Jahre eine der großen Düsseldorfer Brauereien war. Aber auch von ihr ist nichts geblieben und selbst ältere Düsseldorfer können sich kaum noch an sie und ihre Marken erinnern. Das 1897 gegründete Unternehmen wechselte ab den 70er Jahren mehrfach den Besitzer und stelle den eigenen Braubetrieb ein, bestand aber noch bis zur Verschmelzung auf die Muttergesellschaft im Jahr 2005.
Düssel-Alt (Motto: Das Bier mit dem Radschläger) war eine traditionsreiche Marke, die wohl schon in den 1920ern existierte und eines der meistgetrunkenen Altbiere der Region gewesen sein soll. Nach Übernahme der Hirschbrauerei und Schließung des Standorts in den 70er Jahren wurde das Bier aber weiterproduziert, zuletzt von der Monheimer Peters Brauerei bis zu deren Schließung 2004. Bewusst wahrgenommen habe ich die Marke jedoch nie. Bei der Schriftart handelt es sich um die Frakturschrift, bei der der Buchstabe s einem f ähnelt, was die Hirschbrauerei aber in den 60ern modernisierte. Später fiel der Bindesstrich weg. In dem jetzt leeren Wappen befand sich einst das Zeichen der Einkaufskooperation Braugemeinschaft Bier mit einem Anker, Ähren und Hopfen.
Edelkristall klingt schon wie aus einer anderen Zeit und deutet auf ein Weizenbier hin.
West-Pils rundete das Angebot ab und sprach sicherlich eine Zielgruppe außerhalb von Düsseldorf an. Die Schrift wirkt moderner als bei den anderen Marken, möglicherweise wurde sie erst später hinzugefügt.

Fotografiert im Mai 2024.
Quellen: Handelsregister, The Düsseldorfer, Rheinische Post, Altbierwelt, Welt

Fassadenwerbung, Neonreklame

Huiles Renault Stelcyl in Val-Suzon

Posted on 24. Mai. 202524. Mai. 2025 By Marc Keine Kommentare zu Huiles Renault Stelcyl in Val-Suzon
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Frankreich ist ein Mekka für alte Fassadenwerbung. Erst in den 70er Jahren wurden die Nationalstraßen zunehmend durch Autobahnen abgelöst, bis dahin fuhr man oft über die Dörfer. Dort haben sich viele Werbeflächen aus den 50er und 60er Jahren erhalten und in Frankreich gibt es durchaus Interesse, sie zu erhalten bzw. sogar zu renovieren. Die Werbung befindet sich in einem kleinen Straßendorf an der ehemaligen Route Nationale 71 nahe Djon und ist in sehr gutem Zustand.

Auf der Werbung steht:
Super lubrifiant – Stelcyl – pour hauts de cylindres (Super Schmiermittel – Stelcyl – für Zylinderköpfe)
Huiles Renault (Renault Öle)
Les meilleures (Die Besten)

Stelcyl war eine anscheind nur kurz von Renault genutzte Marke für Öle. Sie ist, wie die auch unter anderen Bezeichnungenen angebotenen Öle des Autoherstellers, längst vom Markt verschwunden. Renault hatte schon 1911 begonnen, in einem damals noch sehr diverisfizierten Markt Motoröle zu produzieren und konnte sie über das eigene Händlernetz anbieten. Leider findet man über das Thema nur sehr wenige Informationen, die Seite Losange hat einen interessanten Bericht geschrieben.

Fotografiert im Mai 2023.

Fassadenwerbung

Dukatenscheißer / Geldscheißer in Düsseldorf

Posted on 4. Mai. 20254. Mai. 2025 By Marc Keine Kommentare zu Dukatenscheißer / Geldscheißer in Düsseldorf
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In der Düsseldorfer Altstand kann man ein etwas überraschendes Werk bestaunen. Der Text lautet: Dies Märchen wird wohl niemals wahr. Das Leben lehrt sei klug und spar.

Eine zugegeben etwas derbe Darstellung, die man oft von mittelalterlichen Gebäuden kennt, wo der Bevölkerung mit Figuren oder Sinnsprüchen der Spiegel vorgehalten wurde. In diesem Fall handelt es sich bei dem Kunstwerk aber interessanterweise um eine Art Werbung aus den 1950er Jahren. Das Haus steht in der Altstadt und wurde etwa Mitte der 50er Jahre gebaut, nachdem der Vorgängerbau im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Spätestens 1958 zog eine Filiale der Stadtsparkasse Düsseldorf ein, der das Haus auch gehörte, und in diesem Zusammenhang dürfte die Abbildung zu verstehen sein. Man soll sein Geld sparen und (natürlich am besten) zur Sparkasse tragen. Das in Stein gehauene Werk ist in der Außenwand eingelassen, es enthält keinen Hinweis auf den Künstler. Die männliche Figur trägt eine kurze verzierte Hose und ist barfuß.

Für die durchaus prüden und sittsamen 50er Jahre überrascht die doch sehr lockere Darstellung. Auch für eine Bank bzw. Sparkasse, bei der es damals deutlich ernsthafter zuging als heute, wirkt das sehr ungewohnt. Über irgendwelche Proteste usw. war in zeitgenössischen Medien aber nichts zu finden. Die Düsseldorfer Altstadt war schon damals eine Feierzone, in der die Dinge vielleicht auch nicht zu ernst genommen wurden. Und mit einem Augenzwinkern betrachtet, gibt es vielleicht eine Verbindung zum Karneval. Die Darstellung ist nur sichtbar in Gehrichtung zum Düsseldorfer Rathaus, möglicherweise war es im übertragenen Sinn auch eine Mahnung an die Stadtoberen.

Bei dem genannten Märchen dürfte es sich um Tischlein deck dich handeln, bei dem ein Goldesel auf Wunsch Goldmünzen ausspuckt. Solche sogenannten Dukaten- bzw. Geldscheißer sind schon seit dem Mittelalter in zahllosen Darstellungen bekannt.
Die Sparkasse schloss die Filiale 2019 nach über 60 Jahren, heute befindet sich in den Räumen ein Restaurant, womit der Zusammenhang leider verloren gegangen ist.

Fotografiert im Mai 2025.
Quellen: Adressbuch Düsseldorf, Landesarchäologie Mecklenburg-Vorpommern, Tischlein deck dich bei Märchen.com.

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Peter Holzrichter & Co. in Wuppertal

Posted on 22. Feb.. 202522. Feb.. 2025 By Marc Keine Kommentare zu Peter Holzrichter & Co. in Wuppertal
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Ein zunächst etwas verwirrender Fall, denn die jahrzehntelang parallel existierenden Wuppertaler Unternehmen Peter Holzrichter & Co. und Peter Holzrichter GmbH haben praktisch nichts miteinander zu tun.

Die auch heute noch bestehende Peter Holzrichter GmbH wurde in ihren Grundzügen 1817 gegründet und handelte zunächst mit Bergwerks- und Hüttenerzeugnissen sowie daraus hergestellten Waren wie z.B. Metalle, Rohre usw. 1927 schied mit Peter Fritz Holzrichter einer der Geschäftsführer sowie mit Heinrich Becker ein Prokurist aus. Gleichzeitig gründeten sie die Peter Holzrichter & Co., in der sie beide die Geschäftsführung übernahmen. Die neue Gesellschaft handelte mit Kohlen, Briketts und später auch Heizöl. Nun gab es in Wuppertal 2 Unternehmen mit fast demselben Namen, was sicherlich nicht frei von Problemen bzw. Verwechslungen gewesen sein dürfte. Als die GmbH 1937 wegen einer Strafe in die Zeitungen geriet, musste kurz danach klargestellt werden, dass sie mit der Co. nichts zu tun hat und auch in keinerlei Beziehung stand.
1937 gründeten Peter Fritz Holzrichter und Heinrich Becker mit anderen Gesellschaften zusätzlich das Unternehmen Hüsecken, Holzrichter & Co., Kaltwalzwerk und Lackiererei KG, das unter dem Namen Hühoco auch heute noch besteht.
Die beiden Gründer der Peter Holzrichter & Co. waren spätestens Anfang der 1940er Jahre ausgeschieden, in den 1950er Jahren übernahm Wilhelm Achenbach die Leitung, der schon andere Unternehmen bzw. die Zeche Petrus Segen leitete. 1972 wurde das Unternehmen auf die Muttergesellschaft übertragen.

Fotografiert im Dezember 2022.
Quellen: Adressbuch Wuppertal, Bergisch-Märkische Zeitung, Hamburger Fremdenblatt, Lenneper Kreisblatt, Reichsanzeiger, Handelsregister.

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Wilhelm Schupp jr. in Wuppertal

Posted on 16. Sep.. 202416. Sep.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Wilhelm Schupp jr. in Wuppertal

Bei manchen Ghostsigns denkt man am Anfang, dass die Recherche nicht so schwer werden kann. Man hat klare Angaben und eine repräsentative Werbung, was viele Funde ermöglichen müsste. Am Ende hat man nach langer Suche dann aber nur wenig gefunden und stößt auf eine Geschichte, die sich völlig anders entwickelt als gedacht. Wilhelm Schupp jr. ist solch ein Fall.

Obwohl Wilhelm Schupp kein Allerweltsname ist, fanden sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts unter dem Namen gleich 3 Architekten bzw. Baumeister im Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen:
1. Wilhelm (Hubert Philipp) Schupp (1862-1939): Sein Schwerpunkt lag westlich von Köln in der Region um Düren und Bergheim. 1880 gründete er eine Bauzeichner-Schule sowie 1893 ein Architektur- und Baubüro. Er schaltete intensiv Zeitungsanzeigen und bot seine Dienste bei baufachlichen Projekten, Bauplänen und Bauleitungen an. In den 1910er Jahren war er als Bautechniker in Elsdorf bei den Gebrüdern Behr angestellt, die landwirtschaftliche Produkte vertrieben. 1939 verstarb er in Köln. Sein Sohn Peter Hubert Schupp gehörte 1938 dem Dreigestirn im Kölner Karneval an.
2. Wilhelm Schupp, jr. (1877-?): Hierbei handelt es sich um den wuppertaler Architekten.
3. Wilhelm Schupp (1890-?): Er war möglicherweise ein Sohn von Wilhelm Hubert Philipp und seit 1921 Amtsbaumeister bei der Gemeinde Birkesdorf (heute Stadtteil von Düren).

Wilhelm Schupp junior wurde 1877 in Elberfeld (heute Stadtteil von Wuppertal) geboren und hatte mindestens 6 Geschwister. Wilhelm senior wurde 1833 in Templin im heutigen Brandenburg geboren und kam etwa 1861 nach Elberfeld. Dort arbeitete er als Steindrucker (die Druckvorlage wird in Stein geritzt) und war seit Mitte der 1870er Jahre Teilhaber der Steindruckerei Schupp & Heinemann, die ihren Sitz zunächst auf der Wilhelmstraße hatte. In den 1890er Jahren lag sie auf der damaligen Hombüchelerstr. 3 (heute Hombüchel – das Gebäude ist nicht erhalten), direkt neben seinem Wohnhaus. Er besaß auf der Straße mehrere Häuser, was für den wirtschaftlichen Erfolg der Druckerei spricht. Mitte der 1900er Jahre gehörte ihm die Druckerei alleine, die fortan seinen Namen trug.

Der Junior findet sich erstmals 1901, im Alter von 24 Jahren, wo er im Gebäude der Druckerei als Maurermeister und Architekt ein Baugeschäft betrieb. In den folgenden Jahren wurden die Dorotheenstraße und die Charlottenstraße ausgebaut, woran er sich erfolgreich beteiligen konnte und dort auch mehrere mehrere Häuser besaß. 1904 oder 1905 hatte er die in seiner Fassadenwerbung angegebenen Adressen bezogen, sodass sich die Entstehung auf diesen Zeitraum eingrenzen lässt. Es überrascht etwas, dass er in so jungen Jahren über die Kapitalkraft zum Bau von mehreren Häusern verfügte und sie anscheinend auch selber plante. Immerhin führte er ein Baugeschäft und Architectur-Bureau und konnte mit dem Büro auf der Charlottenstr. 41 und seiner Wohnung auf der Dorotheenstr. 34 mit repräsentativen Adressen aufwarten.
Aber schon 1906 wird er als beschäftigungslos genannt, während er weiterhin die Häuser besaß. 1909 war er Geschäftsführer und 1911 Besitzer der väterlichen Druckerei, nachdem dieser sich anscheinend zurückgezogen hatte und obwohl 3 ältere Brüder geboren wurden. Dabei ist allerdings unklar, wie es mit seinem Architekten-Büro weiterging, jedoch dürfte Wilhelm junior kaum beide Tätigkeiten parallel fortgesetzt haben, auch da der Vater 1916 verstarb. Deswegen dürfte seine Tätigkeit als Architekt sehr kurz gewesen sein, auch wenn sie durch die Werbung bis heute sichtbare Spuren hinterlassen hat.
1919 geriet er zusammen mit dem Drucker und Maler Wilhelm Karl Hagen in die Schlagzeilen. In seiner Druckerei wurden Drucksteine und bedruckte Papierbögen mit den Rändern von 50 Markscheinen gefunden, die den Verdacht von Geldfälscherei nahelegten. Beide behaupteten, lediglich sogenannte Blüten hergestellt zu haben, um darin Werbung als originelle Idee zu drucken. Die Geschworenen verneinten letztendlich eine Fälschungsabsicht, wegen Herstellung von papiergeldähnlichen Drucksachen erhielt jeder aber eine Geldstrafe von 100 Mark.
Im Januar 1931 gründete Wilhelm Schupp mit dem Kaufmann Otto Herfort die Firma Schupp & Herfort OHG, bei der es vermutlich um die Fortführung der Druckerei ging. Aber schon im Dezember 1931 musste das Unternehmen Konkurs anmelden.

Fotografiert im Dezember 2022.
Quellen: Adressbuch Elberfeld, Adressbuch Köln, Adressbuch Wuppertal, Bergheimer Zeitung, Dürener Zeitung, Ohligser Zeitung, Reichsanzeiger, Täglicher Anzeiger für Berg und Mark, Denkmalliste Wuppertal, Landesarchiv NRW – NW1037 BL 8430.

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DAB / Dortmunder Actien-Brauerei in Velbert

Posted on 18. Aug.. 202427. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu DAB / Dortmunder Actien-Brauerei in Velbert

Am Giebel einer ehemaligen Kneipe in Velbert hat sich eine schon ziemlich verblichene Werbung für das DAB erhalten. Im oberen Teil waren ursprünglich die Buchstaben DAB zu lesen, während darunter in zwei Zeilen Dortmunder Actien-Brauerei stand.
Dortmund war einst eine der großen Bierstädte in Deutschland, die zahlreiche Marken wie das DAB bzw. umgangssprachlich Dortmunder hervorbrachte. Neben Westfalen fand es u.a. im Rheinland größere Verbreitung und war auch als Exportbier erfolgreich. Etwa ab den 1970er Jahren sank der Absatz zunehmend und auch das Verbreitungsgebiet wurde stetig kleiner.

Etwas überraschend ist, dass die Werbung so hoch angebracht ist, während die restliche Wand frei blieb. Durch die dichte Bebauung der Umgebung ist die Werbung aus der Nähe zudem nicht gut zu sehen. Vermutlich sollte sie eher aus der Ferne wirken, vielleicht auf die ehemaligen Industriebetriebe in der Gegend.

Fotografiert im August 2024. Vielen Dank an Bianca G. für den Hinweis!

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Geister sucht man hier vergeblich ;-) Ghost Signs steht auf Englisch für alte Fassadenwerbung, Ladenschilder, Leuchtreklame usw., welche die Jahrzehnte an Hauswänden überlebt haben.
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Kommentare

  1. Michael Hiepler zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen31. Mai. 2025

    Hallo Marc, mit Freude habe ich heute deine Seite gefunden und besonders gefallen mir die Hintergründe der alten Geschäfte. Ich…

  2. Marc zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen19. Jan.. 2025

    Danke für den netten Kommentar. Da muss ich zustimmen und die Recherche nach den Hintergründen macht mir genau so viel…

  3. Astrid zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen17. Dez.. 2024

    Ich liebe es, dass hier von Menschenleben erzählt wird, die es nicht in die historischen Werke geschafft haben. Die Geschichten…

  4. Alexander Heidebrecht zu Franz Reinhart in Neuss30. Mai. 2024

    Wow. Einfach nur wow. Da fährt man in der Straßenbahn,Jahrelang an einer Tafel vorbei, schaut ,aus Interesse im Internet nach,…

  5. Herbert zu Baumschule H. Bendmann in Duisburg28. März. 2024

    Hallo Marc, schön, dass sie sich die Mühe gemacht haben etwas recherchiert zu haben. Der Baumschulbetrieb ist schon seit rund…

  6. Olaf Reinartz zu Katzur & Faltermaier in Düsseldorf24. Mai. 2023

    Welch Nostalgie, Danke! Die Telefonnummer spukt mir heute noch durch den Kopf. Mein Vater hat jahrelang dort gearbeitet und die…

  7. Herta Reinhart zu Franz Reinhart in Neuss4. Feb.. 2023

    Es war für mich sehr berührend, diesen Artikel zu lesen und das Bild zu sehen. Als Enkelin des Firmengründers und…

  8. Wolfgang Honisch zu Zementwarenfabrik Ostermann in Gelsenkirchen4. Feb.. 2023

    21 Morgen Fläche entsprechen sicherlich nicht 54 Quadratkilometern. ;)

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