Skip to content

Ghost Signs – alte Wandreklame

Historische Fassadenwerbung & Ladenschilder

  • Startseite
  • Über den Blog
  • Disclaimer/Kontakt
  • .
  • .
  • Toggle search form

Kategorie: Fassadenwerbung

Hamburger Abendblatt / Roths alte englische Apotheke in Hamburg

Posted on 14. Juli. 202415. Juli. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Hamburger Abendblatt / Roths alte englische Apotheke in Hamburg

Ich freue mich, mal etwas aus meiner Lieblingsstadt veröffentlichen zu können. Funde aus Hamburg sind sehr selten und diese alte Werbung kam zum Vorschein, als Anfang 2023 die Gänsemarkt-Passage abgerissen wurde. Die Fassade wird durch eine Plane geschützt, deswegen ist die Werbung etwas schwer lesbar.

Gut zu erkennen ist die Werbung für das Hamburger Abendblatt, das 1948 gegründet wurde und seinen Sitz unterhalb der Werbung in einem Flachbau hatte. Oberhalb davon wird für Roths alte englische Apotheke geworben, die ihren Sitz auch heute noch in dem Gebäude hat. Die Entstehungszeit der Werbung ist schwer zu schätzen, vermutlich stammt sie aus den 60er oder frühen 70er Jahren, die Gänsemarkt-Passage wurde ab 1976 errichtet.
Auf Facebook ist die Situation in den 50er Jahren im Beitrag von Heino Tietje schön zu sehen, damals trug die Fassade aber noch eine andere Werbung. Der Neubau ist durch den Konkurs der Signa Holding vorerst gestoppt, sodass die alte Werbung wohl noch länger sichtbar bleiben wird.

Fotografiert im November 2023.

Fassadenwerbung

Herte Company / J. Held in Riegel am Kaiserstuhl

Posted on 30. Juni. 202416. Juli. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Herte Company / J. Held in Riegel am Kaiserstuhl


Die Aufschrift weist auf ein Petroleumlager hin, das sich vor rund 100 Jahren in dem gemauerten Schuppen befunden haben muss. Sie ist heute nur noch eingeschränkt zu entziffern, außerdem überlagern sich mehrere Schichten. Oben steht in gebogener Schrift Petroleum-Lager, dahinter befinden sich ältere nicht mehr lesbare Schriftzüge. Die obere Tür wurde vermutlich erst später eingebaut und unterbricht den Firmennamen Herte Company. In der Gebäudemitte steht J. Held, wobei sich dahinter ebenfalls ältere nicht mehr lesbare Namen befinden. Neben der unteren Tür wiederholt sich Herte Company.
Die Herte-Schriftzüge wurden auf freie Flächen gepinselt und weichen in der Schriftart deutlich von den anderen ab. Das Gebäude liegt zwischen Riegel und Kenzingen am Rand eines Ackers, der Türrahmen aus rötlichem Sandstein mit den herausstehenden Steinen ähnelt vom Stil her den um 1900/10 errichteten Gebäuden der nahen Riegeler Brauerei.

J. Held war eine in Kenzingen von Johann Held vor 1856 gegründete Lichterfabrik, die Kerzen herstellte und der wohl auch eine Seifensiederei angeschlossen war. 1889 ging sie nach seinem Tod an den Sohn Karl über, der 1895 Friederike Neef heiratete. Interessanterweise sind Eheverträge keine Erfindung unserer Zeit, denn schon damals vereinbarten beide Gütertrennung, um das Geschäft zu schützen. Das dürfte durchaus erfolgreich gewesen sein, im Jahr 1907 konnte man sich einen Telefonanschluss leisten, bei insgesamt nur 14 im ganzen Ort. Als Karl Held 1915 verstarb übernahm seine Witwe das Unternehmen, das als umfangreiches kaufmännisches Geschäft mit Seifensiederei bezeichnet wurde. Im April 1917 musste es schließen, wonach der Besitz (u.a. das Geschäftshaus und der nun als Erdöllager genutzte Schuppen) zwangsversteigert wurde.
Insofern muss die Aufschrift J. Held vor 1917 angebracht worden sein. Zumindest einen Vorbesitzer dürfte das Lager gehabt haben, dieser ist an der Fassade aber nicht mehr lesbar.

Das Unternehmen Herte mit Sitz in Freiburg/Breisgau handelte mit Betriebsstoffen, Motoröl usw. und betrieb später auch Tankstellen. Es wurde 1916 vom Kaufmann Gottfried Herte als Herte Companie KG gegründet, zuvor war er seit etwa 1909 in Freiburg lokaler Vertreter der Pocol-Petroleumgesellschaft (Hamburger Niederlassung der amerikanischen Pure Oil Company Ltd.) gewesen. Nach außen hin trat die KG allerdings zeitweise als Herte Company auf, was noch Rätsel aufgibt. Vermutlich übernahm Herte das Lagergebäude aus der Zwangsversteigerung im Jahr 1917, was eine sinnvolle Ergänzung des Vertriebsnetzes war. Zudem gab es während des 1. Weltkrieges eine zentralisierte Rohstoffbewirtschaftung, sodass hier Ressourcen gebündelt werden konnten. Ab etwa 1924 galt Companie dann auch öffentlich, somit lässt sich die Entstehung der Aufschrift Herte Company ungefähr auf den Zeitraum 1917 bis 1924 eingrenzen.
Ab August 1925 war Gottfried Herte nach dem Ausscheiden seines Teilhabers alleiniger Inhaber, zu dem Zeitpunkt hatte das Unternehmen Lager in großen Teilen von Baden. Im September 1926 wandelte sich die Firma in eine GmbH um, mit Gottfried Herte und Wilhelm Schreiber als Geschäftsführer und einem Stammkapital von 20.000 Reichsmark. Schon Januar 1927 schied Herte wegen finanziellen Gründen aus der Geschäftsführung aus und im selben Jahr wechselten die Geschäftsführer noch mehrfach, bis im November 1927 die Familie Schmukle die Leitung übernahm und das Unternehmen unter dem angestammten Namen bis zur Schließung im Jahr 2004 führte. Wie lange das Lagergebäude im Besitz des Unternehmens blieb, ließ sich bisher nicht herausfinden.

Fotografiert im Oktober 2022.
Quellen: Reichsanzeiger, Adressbuch Freiburg, Badische Presse, Karlsruher Zeitung, Breisgauer Nachrichten, Telephon-Adressbuch für das Deutsche Reich, Handelsregister.

Fassadenwerbung

Midinette-Hüte / Hutfabrik Eiserfey in Köln

Posted on 5. Mai. 202427. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Midinette-Hüte / Hutfabrik Eiserfey in Köln

Am 07.01.1914 gründete Martin Eiserfey in Köln die Damen-Stroh- und Filzhut-Fabrik M. Eiserfey, die anscheinend schnell Erfolg hatte, so suchte man doch regelmäßig in Zeitungsannoncen Arbeiterinnen. Das Unternehmen überstand den 1. Weltkrieg und die Wirtschaftskrisen in den 20er Jahren, im August 1938 stieg (der Sohn?) Hubert Eiserfey als Gesellschafter ein. Etwa zu diesem Zeitpunkt verkürzte die Firma den etwas sperrigen Namen zu Damenhutfabrik M. Eiserfey. Die Fabrik konnte trotz Bombenschäden durch die schwierigen Zeiten des 2. Weltkrieges manövriert werden, 1951 verstarb der Gründer. Der Markenname Midinette wurde anscheinend erst ab 1952 verwendet, aus dieser Zeit dürfte auch die gut erhaltene Neonreklame stammen.

Das heute unbekannte Wort lässt sich ab etwa 1900 finden und war in Paris ein Spitzname für Arbeiterinnen, die zur Mittagszeit (französisch midi) ihre Arbeitsplätze verließen, um etwas zu essen (dinette). Diese sogenannten Midinetten organisierten sich genossenschaftlich, führten Arbeitskämpfe, veranstalteten Radrennen usw., worüber deutsche Zeitungen interessiert berichteten. Später bürgerte sich der Name für weibliches Personal in der Bekleidungs- bzw. Modebranche ein.

1966 hatte das Unternehmen etwa 100 Arbeitskräfte, die täglich ca. 1.000 Hüte in Handarbeit produzierten mit Absatzgebieten überwiegend in West-Deutschland und Skandinavien. Die Hutfabrik bestand noch bis Ende der 1970er Jahre. Zu Beginn der 70er Jahre produzierte die Familie unter dem Namen Midinette auch Damenoberbekleidung, was aber ebenfalls am Ende des Jahrzehnts wieder aufgegeben wurde.

Fotografiert im Januar 2023.
Quellen: Kölnische Zeitung, Reichsanzeiger, Tages-Anzeiger, Rheinische Volkswacht, Handelsregister, Deutsches Marken- und Patentamt, Kölnische Rundschau.

Fassadenwerbung, Neonreklame

Smoke Camels in Flensburg

Posted on 6. Apr.. 20245. Mai. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Smoke Camels in Flensburg

Die Camel-Werbung lief mir schon vor einigen Jahren in Flensburg auf der Schiffbrücke über den Weg. Die Straße war in den 1970er und 80er Jahren eine berüchtigte Party- und wohl auch Rotlichtmeile, bis sie später ziemlich herunterkam. Aus der Glanzzeit dürfte die Werbung stammen, genauer gesagt der Umriss. Ursprünglich waren die Schriftzüge und das Kamel auf den blanken Backsteinen befestigt und als irgendwann die Wand gestrichen wurde, musste man um die Werbung herummalen, wodurch die Umrisse entstanden. Später wurde die Camel-Werbung durch eine Plakatwand ersetzt, ohne dass die Umrisse zuvor überstrichen wurden. Anscheinend handelte es sich um eine Leuchtreklame. Inzwischen wurde die Schiffbrücke wieder auf Vordermann gebracht und auch das Haus renoviert, wobei die Wand (leider) komplett gestrichen wurde.

Fotografiert im Februar 2016.

Fassadenwerbung, Neonreklame

Schuhhaus Hans Küpper in Düsseldorf

Posted on 29. März. 202427. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Schuhhaus Hans Küpper in Düsseldorf

Die Neonreklame von Küpper Schuhe leuchtet schon lange nicht mehr und erinnert an das ehemalige Schuhgeschäft Küpper in Düsseldorf-Rath. Es befand sich unmittelbar am dortigen (S-)Bahnhof und hatte wohl nichts mit gleichnamigen Läden in Düsseldorf zu tun, wie z.B. dem orthopädischen Schuhgeschäft Küpper (1899-2015) in der Stadtmitte.
Der Ursprung dürfte bei Robert Küpper liegen, der sich erstmals im Jahr 1901 als Schuhmachermeister finden lässt, vermutlich aber schon davor in der Branche tätig war. Nach mehreren Umzügen ließ er sich Anfang der 1920er Jahre auf der Westfalenstraße 97 nieder, einer klassischen Einkaufsstraße. Dort blieb das Geschäft bis zur Schließung im Jahr 1973 gut 50 Jahre lang, seit Anfang der 30er Jahre unter Leitung von Hans Küpper. Später zog eine Schuhkette in die Räumlichkeiten ein.
Die Leuchtreklame, die sich ein gutes Stück vom ehemaligen Standort entfernt befindet, dürfte aus den 60er Jahren stammen.

Vielen Dank an Bianca G. für das schöne Foto! Fotografiert im März 2024.
Quellen: Adressbuch Düsseldorf, Handelsregister.

Fassadenwerbung, Neonreklame

Mietswaschküche / Heissmangel in Düsseldorf

Posted on 14. März. 202427. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Mietswaschküche / Heissmangel in Düsseldorf

Leider ließen sich zu den Aufschriften bisher keine Informationen finden. Sie befinden sich am Bunker in Düsseldorf-Wersten und können frühestens um das Jahr 1942 entstanden sein, vermutlich aber erst in den Nachkriegsjahren.

Fotografiert im Dezember 2022.

Fassadenwerbung

Zementwarenfabrik Ostermann in Gelsenkirchen

Posted on 4. Feb.. 202327. Aug.. 2024 By Marc 1 Kommentar zu Zementwarenfabrik Ostermann in Gelsenkirchen

Die Gelsenkirchener Zementwarenfabrik Ostermann & Comp. GmbH hatte ihren Sitz in Gelsenkirchen-Rotthausen. Der Ursprung lag in der 1895 gegründeten Gelsenkirchener Cementwaarenfabrik Ostermann, Bielefeld & Crones OHG, die allerlei Waren aus Zement wie Rohre, Senkkästen, Trittstufen, Fensterbänke, Bodenplatten, Gartenschmuck, Springbrunnen usw. produzierte und vertrieb. Das Betriebsgelände war 21 Morgen (ca. 54 Quadratkilometer) groß und verfügte über einen eigenen Bahnanschluss.
Paul Crones war zuvor in der Gründungsphase anscheinend die treibende Kraft gewesen, agierte dann aber nur noch als Gesellschafter, während der Guts- und Ziegeleibesitzer Johann Ostermann und der Bauunternehmer Franz Bielefeld das Unternehmen leiteten. Crones schied 1898 aus und gründete sein eigenes Zementunternehmen, während die bisherige Gesellschaft in Gelsenkirchener Cementwaarenfabrik Ostermann & Comp. OHG umfirmierte. 1901 schied Bielefeld aus, zu dieser Zeit sorgte die damalige Rechtschreibreform auch zur Änderung des Namens zur Zementwarenfabrik.
1907 stand die nächste Änderung an mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von 461.000 Mark (heute ca. 2,9 Mio. €). Die Gewinne waren jedoch überschaubar, lagen selten über 10.000 Mark im Jahr, teils im Verlustbereich und selbst von dem Bauboom der 30er Jahre konnte Ostermann kaum profitieren und schloss das Jahr 1938 mit gerade einmal 600 Mark Gewinn ab.
Spätestens seit 1916 gehörte Ostermann der Bergwerksgesellschaft Dahlbusch. Die Ruhrbesetzung zu Beginn der 1920er Jahre durch französische Truppen brachte anscheinend vielfältige Probleme mit sich, so sah sich die Gesellschaft gezwungen, die Arbeitszeit von 8 auf 12 Stunden zu erhöhen. Denn erst danach, so das Unternehmen, hat die Leistung wieder einen befriedigenden Stand erreicht.
Ab 1952 firmierte das Unternehmen als GmbH und wurde 1997 nach 102 Jahren mit der Muttergesellschaft Dahlbusch verschmolzen. Das Zementgeschäft war anscheinend schon in den 1960er Jahren aufgegeben worden, danach war der Geschäftszweck vermutlich die Verwaltung des verbliebenen Grundvermögens.

Die Fassadenaufschrift dürfte aus den 1950er/60er Jahren stammen und ist leider kaum noch lesbar.

Fotografiert im Januar 2023.
Quellen: Reichsanzeiger, Handelsregister, Emscher Zeitung, Kölnische Zeitung, Echo der Gegenwart, Rhein- und Ruhrzeitung.
Zuerst gesehen im Forum Gelsenkirchener Geschichten.

Fassadenwerbung

Wilhelm Cooberg in Duisburg

Posted on 21. Jan.. 202327. Apr.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Wilhelm Cooberg in Duisburg

Wilh. Cooberg war eine Malerfirma, die über mehrere Generationen von der Familie Cooberg in Homberg am Niederrhein (1975 nach Duisburg eingemeindet) betrieben wurde.

Das Unternehmen wurde 1857 von Johann Wilhelm Cooberg in Homburg gegründet. 1894 übernahm es sein Sohn Carl Wilhelm, der sich auch gesellschaftlich stark engagierte, z.B. als Vorsitzender der Anstreicher-Innung, im Vaterländischen Kriegerverein, im Männer-Gesangsverein und in Festkomitees. Das lässt auf eine gewisse soziale Stellung schließen, auch konnte man sich privat ein Dienstmädchen leisten.
Nach seinem Tod im Jahr 1925 ging das Unternehmen an die Söhne Heinrich (der als Innungs-Obmann folgte) und Walter unter dem Namen Wilhelm Cooberg Nachfolger über. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits das älteste Geschäft dieser Art im Ort und stellte regelmäßig Lehrlinge, Gehilfen und Gesellen ein.
Nach dem Krieg wurde das Geschäft in der Familie an Wilhelm Cooberg weitergegeben. Es bestand etwa bis Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre und wurde damit etwas mehr als 100 Jahre alt.

Aus diesem Zeitraum dürfte auch die Fassadenwerbung mit dem Wappen bzw. Zunftzeichen der Maler stammen. Darunter ist sogar noch eine ältere Werbung mit dem Namen des Vorgängers Walter Cooberg zu erkennen. 02136 ist die ehemalige Vorwahl von Homberg.

Fotografiert im Dezember 2022.
Quellen: Duisburger General-Anzeiger, Adressbuch Kreis Moers, Adressbuch Duisburg.

Fassadenwerbung

Roemer Bier in Schlettstadt / Sélestat

Posted on 6. Jan.. 20237. Mai. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Roemer Bier in Schlettstadt / Sélestat

Roemer bzw. Roemerbrau war eine Biermarke der französischen Brauerei Moritz aus Pfaffenhoffen im Elsass. Die Ursprünge reichen bis ins 16. Jahrhundert zum Gasthaus Römer (Brasserie du Romain) in Pfaffenhoffen zurück, aus der sich 1824 die Brauerei Moritz entwickelte. Nach einigen Besitzerwechseln wurde sie in den 1970er Jahren geschlossen.
Die Herkunftsbezeichnung Biere d’Alsace entstand zu Beginn der 1960er Jahre, somit lässt sich die Fassadenwerbung auf die 1960er/70er Jahre eingrenzen.

Weitere Infos gibt es auf der schönen Bierdeckelseite Florival Sous-Bocks. Die Gründer der seit 1856 bestehenden Brauerei Moritz in Barcelona (Spanien) stammen übrigens aus der Pfaffenhoffener Familie.

Fotografiert im Mai 2022.

Fassadenwerbung

A. Kinkel / Schenker & Co. in Wuppertal

Posted on 11. Dez.. 202227. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu A. Kinkel / Schenker & Co. in Wuppertal

Die Transport-Kontor der Rheinisch-Westfälischen Eisen-Industrie A. Kinkel AG, Zweigniederlassung Wuppertal entstand in den 1930er Jahren als Betriebsstätte des seit 1923 bestehenden Unternehmens mit Hauptsitz in Berlin. Geschäftszweck war die Lagerung und der Transport von Gütern, das Unternehmen hatte aber wesentlich ältere Wurzeln.
Mitte 1876 gründete August Kinkel in Hagen die Firma A. Kinkel (zuvor betrieb er von 1867-75 eine gleichnamige Firma in Dortmund), kurz danach benannte er sie in Transport-Comptoir der Rheinisch-Westfälischen Eisen-Industrie A. Kinkel um. Nach seinem Tod wenige Jahre später übernahm zunächst seine Witwe Therese die Leitung und am Beginn der 90er Jahre (der Sohn?) Albrecht Kinkel, der die Firma mit zahlreichen Niederlassungen im Deutschen Reich vergrößerte. 1923 gründete Kinkel mit anderen Gesellschaftern die obige Aktiengesellschaft in Berlin (dabei wurde Comptoir zu Kontor), brachte das bisherige Unternehmen ein und saß bis zu seinem Tod im Jahr 1930 im Aufsichtsrat.
Eine Niederlassung in Wuppertal (Elberfeld bzw. später Barmen) gab es schon vor den 30er Jahren, der rechtliche Status als Zweigniederlassung brachte aber erweitere Kompetenzen im weit von der Zentrale entfernten Geschäftsgebiet mit sich. 1959 wurde das Unternehmen in die Schenker & Co. GmbH integriert und hörte nach 83 Jahren auf zu bestehen.

Die Schenker & Co. GmbH, Zweigniederlassung Wuppertal bestand von den 1930er bis in die 80er Jahre und gehörte zur gleichnamigen Berliner Gesellschaft, welche sich auf das von Gottfried Schenker in den 1870er Jahren gegründete Unternehmen zurückführte. 1931 wurde es von der Deutschen Reichsbahn gekauft und ist heute Teil der Deutschen Bahn.

Seit Beginn der 1930er Jahre hatten beide Zweigniederlassungen die gleiche Anschrift, zunächst nahe des Güterbahnhofs Oberbarmen, später am Güterbahnhof Unterbarmen. Das wird auch in der bündigen Wandreklame deutlich, vermutlich hatte Schenker schon damals eine wesentliche Beteiligung am Transport-Kontor.
Kinkel wandelte sich etwa Mitte der 50er Jahre in eine GmbH um, während die Werbung noch von der AG spricht. Damit lässt sich die Entstehung auf den Zeitraum zwischen den 30er und den 50er Jahren eingrenzen, also vor über 70 Jahren.

Fotografiert im Dezember 2022.
Quellen: Reichsanzeiger, Handelsregister, Adressbuch Wuppertal.

Fassadenwerbung

Seitennummerierung der Beiträge

Vorherige 1 2 3 Nächste

Hallo und herzlich Willkommen!

Geister sucht man hier vergeblich ;-) Ghost Signs steht auf Englisch für alte Fassadenwerbung, Ladenschilder, Leuchtreklame usw., welche die Jahrzehnte an Hauswänden überlebt haben.
Anmerkungen oder Hinweise? Gerne einen Kommentar schreiben oder mailen an .

Kategorien

  • Fassadenwerbung (28)
  • Laden- / Firmenschild (16)
  • Neonreklame (5)
  • Sonstiges (3)

Schlagworte

Apotheke (2) Auto/Fahrzeug (8) Baden-Württemberg (2) Bank/Versicherung (2) Baustoffe (3) Bauunternehmen (2) Bayern (1) Bekleidung/Schuhe (2) Belgien (1) Bergbau (1) Bergisches Land (6) Betriebsstoffe/Motorenöl (4) Biermarke/Brauerei (4) Blumen/Garten (1) Bücherei (1) Druckerei (2) Düsseldorf (12) Farbe/Tapeten/Maler (3) Fotos (1) Frankreich (7) Gastwirtschaft (1) Getränk (7) Hamburg (1) Haushaltswaren/Möbel (4) Hessen (1) Kohlehandlung (1) Lebensmittel (5) Mecklenburg-Vorpommern (1) Niederlande (1) Niedersachsen (1) Nordrhein-Westfalen (29) Rheinland (ohne Düsseldorf) (4) Ruhrgebiet (6) Schleswig-Holstein (1) Souvenirs (1) Spedition/Transport (3) Wäscherei (2) Zeitung (1) Zigaretten/Zigarren (1)

Archiv

  • 2025 (13)
  • 2024 (16)
  • 2023 (3)
  • 2022 (15)

Kommentare

  1. Michael Hiepler zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen31. Mai. 2025

    Hallo Marc, mit Freude habe ich heute deine Seite gefunden und besonders gefallen mir die Hintergründe der alten Geschäfte. Ich…

  2. Marc zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen19. Jan.. 2025

    Danke für den netten Kommentar. Da muss ich zustimmen und die Recherche nach den Hintergründen macht mir genau so viel…

  3. Astrid zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen17. Dez.. 2024

    Ich liebe es, dass hier von Menschenleben erzählt wird, die es nicht in die historischen Werke geschafft haben. Die Geschichten…

  4. Alexander Heidebrecht zu Franz Reinhart in Neuss30. Mai. 2024

    Wow. Einfach nur wow. Da fährt man in der Straßenbahn,Jahrelang an einer Tafel vorbei, schaut ,aus Interesse im Internet nach,…

  5. Herbert zu Baumschule H. Bendmann in Duisburg28. März. 2024

    Hallo Marc, schön, dass sie sich die Mühe gemacht haben etwas recherchiert zu haben. Der Baumschulbetrieb ist schon seit rund…

  6. Olaf Reinartz zu Katzur & Faltermaier in Düsseldorf24. Mai. 2023

    Welch Nostalgie, Danke! Die Telefonnummer spukt mir heute noch durch den Kopf. Mein Vater hat jahrelang dort gearbeitet und die…

  7. Herta Reinhart zu Franz Reinhart in Neuss4. Feb.. 2023

    Es war für mich sehr berührend, diesen Artikel zu lesen und das Bild zu sehen. Als Enkelin des Firmengründers und…

  8. Wolfgang Honisch zu Zementwarenfabrik Ostermann in Gelsenkirchen4. Feb.. 2023

    21 Morgen Fläche entsprechen sicherlich nicht 54 Quadratkilometern. ;)

Copyright © 2025 Ghost Signs – alte Wandreklame.

Powered by PressBook Blog WordPress theme