
Es gibt doch immer noch Überraschungen, wenn man durch Düsseldorf läuft, wie diese alte Neonreklame aus den 1950er Jahren. Etwas versteckt liegend, zierte sie wohl mal eine Kneipe. Die drei Biermarken wurden einst von der Hirschbrauerei produziert, die bis etwa Ende der 1960er Jahre eine der großen Düsseldorfer Brauereien war. Aber auch von ihr ist nichts geblieben und selbst ältere Düsseldorfer können sich kaum noch an sie und ihre Marken erinnern. Das 1897 gegründete Unternehmen wechselte ab den 70er Jahren mehrfach den Besitzer und stelle den eigenen Braubetrieb ein, bestand aber noch bis zur Verschmelzung auf die Muttergesellschaft im Jahr 2005.
Düssel-Alt (Motto: Das Bier mit dem Radschläger) war eine traditionsreiche Marke, die wohl schon in den 1920ern existierte und eines der meistgetrunkenen Altbiere der Region gewesen sein soll. Nach Übernahme der Hirschbrauerei und Schließung des Standorts in den 70er Jahren wurde das Bier aber weiterproduziert, zuletzt von der Monheimer Peters Brauerei bis zu deren Schließung 2004. Bewusst wahrgenommen habe ich die Marke jedoch nie. Bei der Schriftart handelt es sich um die Frakturschrift, bei der der Buchstabe s einem f ähnelt, was die Hirschbrauerei aber in den 60ern modernisierte. Später fiel der Bindesstrich weg. In dem jetzt leeren Wappen befand sich einst das Zeichen der Einkaufskooperation Braugemeinschaft Bier mit einem Anker, Ähren und Hopfen.
Edelkristall klingt schon wie aus einer anderen Zeit und deutet auf ein Weizenbier hin.
West-Pils rundete das Angebot ab und sprach sicherlich eine Zielgruppe außerhalb von Düsseldorf an. Die Schrift wirkt moderner als bei den anderen Marken, möglicherweise wurde sie erst später hinzugefügt.
Fotografiert im Mai 2024.
Quellen: Handelsregister, The Düsseldorfer, Rheinische Post, Altbierwelt, Welt




