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Ghost Signs – alte Wandreklame

Historische Fassadenwerbung & Ladenschilder

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Schlagwort: Farbe/Tapeten/Maler

Tubbesing in Wuppertal

Posted on 28. Juli. 202427. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Tubbesing in Wuppertal

Im Umfeld des Bahnhofs Unterbarmen in Wuppertal hängt etwas versteckt und verloren ein altes Firmenschild. Es besteht aus dicken Holzbohlen, auf die mit weißer Farbe der Firmenname gepinselt ist. Wie so oft steckt auch hier hinter einem unscheinbaren Namen ein einst erfolgreiches Unternehmen.
Die Firma Eduard H. Tubbesing wurde im Mai 1916 vom Kaufmann Eduard Heinrich Tubbesing in der damaligen Stadt Barmen (heute Stadtteil von Wuppertal) gegründet. Dabei handelte es sich um eine Nährmittelfabrik, die Speisepulver (z.B. Backpulver, Puddingpulver), Vanillinzucker sowie pharmazeutische Präparate und diätetische Nahrungsmittel produzierte. Mitten im 1. Weltkrieg, wo Rohstoffe und Nahrungsmittel streng rationiert waren und Deutschland von ausländischen Importen angeschnitten war, dürfte das nicht ganz einfach gewesen sein. Hierbei stellte man mit zunehmender Zeit Ersatzprodukte her, wie z.B. Kunsthonigpulver, immerhin verkaufte man die Produkte landesweit. Dennoch muss das Unternehmen recht erfolgreich gewesen sein, wohnte der Inhaber mit seiner Familie doch in der vornehmen Marienstraße und konnte sich ein Hausmädchen leisten.

Das Unternehmen hatte allerdings ältere Wurzeln und wurde um 1890 von Heinrich Lappe jun. unter dessen Namen gegründet. Es hatte seinen Sitz dabei auf der Oberdörner Straße und war eine sogenannte Drogen- und Farbengroßhandlung, die gewöhnlich Lebensmittel, Kolonialwaren, Bonbons, Essenzen, Tinkturen, Öle, Farben, Haushaltswaren usw. verkauften. Die Bezeichnung Drogerie bürgerte sich erst später für derartige Geschäfte ein.
1901 übernahmen es die Kaufleute Georg Sommerkamp und Ernst Stolte, die das Unternehmen in Sommerkamp & Stolte umbenannten. Schnell errichteten sie in Gelsenkirchen auf der Bochumer Straße eine Filiale und verlegten die Zentrale später auf die Auerstraße. 1911 schied Stolte aus und Tubbesing trat ein, worauf das Unternehmen Sommerkamp & Tubbesing hieß. 1914 verursachte ein Firmen-PKW einen Unfall, als er wohl durch zu hohe Geschwindigkeit in ein Schaufenster fuhr und 2 umstehende Personen schwer verletzte. 1915 erhielt Tubbesings Frau Rosa Prokura, was darauf hindeutet, dass er spätestens zu diesem Zeitpunkt eine Majorität im Unternehmen hatte und es wohl den Grundstock seiner 1916 gegründeten Firma bildete.

In den 20er Jahren übernahm Heinz Tubbesing die Geschäftsleitung. Das Unternehmen existierte mindestens noch in den 70er Jahren, wobei es sich ab den 60er Jahren auf Bäckereibedarf spezialisierte.

Fotografiert im Dezember 2022.
Quellen: Reichsanzeiger, Adressbuch Barmen, Adressbuch Wuppertal, Emscher Zeitung, Hagener Zeitung, Gelsenkirchener Zeitung, Karlsruher Zeitung.

Laden- / Firmenschild

Wilhelm Cooberg in Duisburg

Posted on 21. Jan.. 202327. Apr.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Wilhelm Cooberg in Duisburg

Wilh. Cooberg war eine Malerfirma, die über mehrere Generationen von der Familie Cooberg in Homberg am Niederrhein (1975 nach Duisburg eingemeindet) betrieben wurde.

Das Unternehmen wurde 1857 von Johann Wilhelm Cooberg in Homburg gegründet. 1894 übernahm es sein Sohn Carl Wilhelm, der sich auch gesellschaftlich stark engagierte, z.B. als Vorsitzender der Anstreicher-Innung, im Vaterländischen Kriegerverein, im Männer-Gesangsverein und in Festkomitees. Das lässt auf eine gewisse soziale Stellung schließen, auch konnte man sich privat ein Dienstmädchen leisten.
Nach seinem Tod im Jahr 1925 ging das Unternehmen an die Söhne Heinrich (der als Innungs-Obmann folgte) und Walter unter dem Namen Wilhelm Cooberg Nachfolger über. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits das älteste Geschäft dieser Art im Ort und stellte regelmäßig Lehrlinge, Gehilfen und Gesellen ein.
Nach dem Krieg wurde das Geschäft in der Familie an Wilhelm Cooberg weitergegeben. Es bestand etwa bis Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre und wurde damit etwas mehr als 100 Jahre alt.

Aus diesem Zeitraum dürfte auch die Fassadenwerbung mit dem Wappen bzw. Zunftzeichen der Maler stammen. Darunter ist sogar noch eine ältere Werbung mit dem Namen des Vorgängers Walter Cooberg zu erkennen. 02136 ist die ehemalige Vorwahl von Homberg.

Fotografiert im Dezember 2022.
Quellen: Duisburger General-Anzeiger, Adressbuch Kreis Moers, Adressbuch Duisburg.

Fassadenwerbung

Gebrüder Tapken in Düsseldorf

Posted on 30. Dez.. 202227. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Gebrüder Tapken in Düsseldorf

An das Geschäft der Gebrüder Tapken bzw. Gebr. Tapken erinnert heute bis auf eine alte und schöne, aber unscheinbare Neonreklame für Tapeten und Farben nichts mehr. Dabei verbirgt sich hinter dem Namen eine interessante und fast 200 Jahre zurückreichende Unternehmergeschichte.

Gerhard Tapken gründete 1828 in Düsseldorf-Bilk die Farben- und Materialwarenhandlung Gerhard Tapken, damals eine gängige Mischung aus Lebensmittelhandlung und Drogerie mit Dingen des täglichen Bedarfs, Ölen, Farben, exotischen Waren usw. Nach Zwischenstation in der damaligen Bolkerstr. 447 (heute Nr. 59 und als Heinrich Heines Geburtshaus bekannt) siedelte sie sich später am Carlsplatz 17 an. In den 1860er Jahren übernahm Gerhard Junior das Geschäft und nannte es in Gerhard Tapken Sohn um, verstarb aber Anfang der 1870er Jahre. Seine Witwe führte das Geschäft fort und verkaufte es Anfang 1872 unter Beibehaltung von Name und Anschrift.
Wenige Wochen danach gründete dessen Bruder Alfred mit Eduard van Calker die Droguerie, Farb- und Materialwaarenhandlung A. Tapken & van Calker am Carlsplatz 22. Van Calker war Jahre zuvor in Elberfeld (heute Wuppertal) schon eine Zeitlang Teilhaber der 1859 mit Louis Tapken gegründeten Colonial-, Farb- und Materialwaarenhandlung L. Tapken & van Calker gewesen. Sie bestand später als Louis Takpen bis Ende der 1960er Jahre fort.

Somit gab es am Carlsplatz, quasi Tür an Tür, 2 Geschäfte des Namens Tapken mit ähnlichem Sortiment. Van Calker schied 1874 aus, dafür stieg Alfreds Bruder Friedrich ein, 1876 nannten Sie das Unternehmen in Gebr. Tapken um. Alfred verließ es wenig später und ging 1878 mit der neuen Firma Alfred Tapken wieder in die Branche zurück, womit es in Düsseldorf nun 3 Tapken-Materialwarenhandlungen mit unterschiedlichen Eigentümern gab, bzw. mit dem nahen Elberfeld sogar 4.
Alfreds Unternehmen wurde später verkauft, bestand aber trotz einiger Krisen und Umzügen noch bis Ende der 1980er Jahre als Alfred Tapken Nachfolger und wurde etwas mehr als 100 Jahre alt.
Gerhard Tapken Sohn überstand in den 1930ern eine Insolvenz, verließ den Carlsplatz nach dem Krieg und konzentrierte sich auf Farben, Lacke und Tapeten. Es war das älteste Geschäft in der Altstadt, nach mehreren Eigentümerwechseln schloss das Unternehmen 2015 nach 187 Jahren endgültig.

Auch das bei Friedrich verbliebene Geschäft Gebr. Tapken, zu dem das obige Foto gehört, bekam später neue Eigentümer. In den 1930er Jahren überstand es erfolgreich eine Insolvenz und ging in den 1940er/50er Jahren vom Carlsplatz nach Bilk, von wo Gerhard Tapken Senior einst weggezogen war. Aus dieser Zeit dürfte auch die Neonreklame stammen, die auf den neuen Geschäftszweck mit Farben und Tapeten hinwies. 2011 schloss das Unternehmen nach fast 140 Jahren.
In den 1990ern entstand in Dortmund ein weiteres Farbengeschäft namens Gebrüder Tapken (in Lizenz oder als Franchise?), das aber vermutlich nicht mehr existiert.

Fotografiert im November 2022.
Quellen: Reichsanzeiger, Handelsregister, Adressbuch Düsseldorf, Düsseldorfer Volksblatt, Adressbuch Elberfeld.

Laden- / Firmenschild, Neonreklame

Hallo und herzlich Willkommen!

Geister sucht man hier vergeblich ;-) Ghost Signs steht auf Englisch für alte Fassadenwerbung, Ladenschilder, Leuchtreklame usw., welche die Jahrzehnte an Hauswänden überlebt haben.
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Kommentare

  1. Marc zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen19. Jan.. 2025

    Danke für den netten Kommentar. Da muss ich zustimmen und die Recherche nach den Hintergründen macht mir genau so viel…

  2. Astrid zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen17. Dez.. 2024

    Ich liebe es, dass hier von Menschenleben erzählt wird, die es nicht in die historischen Werke geschafft haben. Die Geschichten…

  3. Alexander Heidebrecht zu Franz Reinhart in Neuss30. Mai. 2024

    Wow. Einfach nur wow. Da fährt man in der Straßenbahn,Jahrelang an einer Tafel vorbei, schaut ,aus Interesse im Internet nach,…

  4. Herbert zu Baumschule H. Bendmann in Duisburg28. März. 2024

    Hallo Marc, schön, dass sie sich die Mühe gemacht haben etwas recherchiert zu haben. Der Baumschulbetrieb ist schon seit rund…

  5. Olaf Reinartz zu Katzur & Faltermaier in Düsseldorf24. Mai. 2023

    Welch Nostalgie, Danke! Die Telefonnummer spukt mir heute noch durch den Kopf. Mein Vater hat jahrelang dort gearbeitet und die…

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