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Ghost Signs – alte Wandreklame

Historische Fassadenwerbung & Ladenschilder

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Schlagwort: Lebensmittel

Schlachterei Wilhelm Allruth in Delligsen

Posted on 12. Okt.. 202412. Okt.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Schlachterei Wilhelm Allruth in Delligsen

Delligsen ist ein hübscher Ort in Niedersachsen zwischen Alfeld und Einbeck. Die Aufschrift am Haus stammt noch aus den Zeiten, wo quasi jedes Dorf eigene Metzger, Bäcker und Kaufmannsläden hatte. Mit dem Schließen dieser Geschäfte verschwanden auch die Ladenschilder, deswegen ist das heutzutage ein rarer Fund.

Die Familie Allruth war in Delligsen über mehrere Generationen als Metzger bzw. Schlachter tätig. Der erste, der sich finden ließ, war um etwa 1900 der Hausschlachter August Allruth. Um 1915 hatte Wilhelm Allruth das Geschäft übernommen und führte es bis zu Beginn der 1930er Jahre. Dabei ereignete sich im Mai 1929 ein Unglück:
In der benachbarten Scheune des Schuhmachers und Landwirts Binnewies brach nachts ein Feuer aus, es zerstörte die Scheune und fackelte den Dachstuhl seines Wohnhauses ab. Es sprang aber auch auf das Wohn- und Geschäftshaus von Wilhelm Allruth über und zerstörte es vollständig. Zwar konnte Allruth das Mobiliar zum großen Teil retten, aber das Geschäft war abgebrannt. In der Folge dürfte es schnell wieder aufgebaut worden sein und aus dieser Zeit stammt wohl auch die Aufschrift an der Wald. Auch die Ziegelfarbe und Bauart des Gebäudes verraten, dass es nicht aus der gleichen Zeit wie die anderen Häuser der Straße stammt, die durchweg als Fachwerkhaus oder in rotem Ziegel ausgeführt sind.

Etwa Mitte der 1930er Jahre wird Wilhelm Allruth als sogenannter Altenteiler genannt, das heißt, er hatte das Geschäft an jemand anderen übergeben und erhielt dafür Zahlungen oder Deputate. Zu diesem Zeitpunkt führte Rudolf Beckmann die Schlachterei. Spätestens nach dem Krieg hatten die Allruths das Geschäft wieder übernommen, hier wird erneut ein Wilhelm Allruth als Schlachter genannt. Rudolf Beckmann hatte zu diesem Zeitpunkt ein paar Straßen weiter eine eigene Schlachterei. In den 60er Jahren führte Ludwig Allruth das Handwerk als Hausschlachter fort, aber nicht mehr an der bisherigen Adresse.

Fotografiert im März 2023.
Quellen: Adressbuch Kreis Alfeld, Adressbuch Kreis Gandersheim, Herforder Kreisblatt.

Laden- / Firmenschild

Tubbesing in Wuppertal

Posted on 28. Juli. 202427. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Tubbesing in Wuppertal

Im Umfeld des Bahnhofs Unterbarmen in Wuppertal hängt etwas versteckt und verloren ein altes Firmenschild. Es besteht aus dicken Holzbohlen, auf die mit weißer Farbe der Firmenname gepinselt ist. Wie so oft steckt auch hier hinter einem unscheinbaren Namen ein einst erfolgreiches Unternehmen.
Die Firma Eduard H. Tubbesing wurde im Mai 1916 vom Kaufmann Eduard Heinrich Tubbesing in der damaligen Stadt Barmen (heute Stadtteil von Wuppertal) gegründet. Dabei handelte es sich um eine Nährmittelfabrik, die Speisepulver (z.B. Backpulver, Puddingpulver), Vanillinzucker sowie pharmazeutische Präparate und diätetische Nahrungsmittel produzierte. Mitten im 1. Weltkrieg, wo Rohstoffe und Nahrungsmittel streng rationiert waren und Deutschland von ausländischen Importen angeschnitten war, dürfte das nicht ganz einfach gewesen sein. Hierbei stellte man mit zunehmender Zeit Ersatzprodukte her, wie z.B. Kunsthonigpulver, immerhin verkaufte man die Produkte landesweit. Dennoch muss das Unternehmen recht erfolgreich gewesen sein, wohnte der Inhaber mit seiner Familie doch in der vornehmen Marienstraße und konnte sich ein Hausmädchen leisten.

Das Unternehmen hatte allerdings ältere Wurzeln und wurde um 1890 von Heinrich Lappe jun. unter dessen Namen gegründet. Es hatte seinen Sitz dabei auf der Oberdörner Straße und war eine sogenannte Drogen- und Farbengroßhandlung, die gewöhnlich Lebensmittel, Kolonialwaren, Bonbons, Essenzen, Tinkturen, Öle, Farben, Haushaltswaren usw. verkauften. Die Bezeichnung Drogerie bürgerte sich erst später für derartige Geschäfte ein.
1901 übernahmen es die Kaufleute Georg Sommerkamp und Ernst Stolte, die das Unternehmen in Sommerkamp & Stolte umbenannten. Schnell errichteten sie in Gelsenkirchen auf der Bochumer Straße eine Filiale und verlegten die Zentrale später auf die Auerstraße. 1911 schied Stolte aus und Tubbesing trat ein, worauf das Unternehmen Sommerkamp & Tubbesing hieß. 1914 verursachte ein Firmen-PKW einen Unfall, als er wohl durch zu hohe Geschwindigkeit in ein Schaufenster fuhr und 2 umstehende Personen schwer verletzte. 1915 erhielt Tubbesings Frau Rosa Prokura, was darauf hindeutet, dass er spätestens zu diesem Zeitpunkt eine Majorität im Unternehmen hatte und es wohl den Grundstock seiner 1916 gegründeten Firma bildete.

In den 20er Jahren übernahm Heinz Tubbesing die Geschäftsleitung. Das Unternehmen existierte mindestens noch in den 70er Jahren, wobei es sich ab den 60er Jahren auf Bäckereibedarf spezialisierte.

Fotografiert im Dezember 2022.
Quellen: Reichsanzeiger, Adressbuch Barmen, Adressbuch Wuppertal, Emscher Zeitung, Hagener Zeitung, Gelsenkirchener Zeitung, Karlsruher Zeitung.

Laden- / Firmenschild

Lebensmittel & Molkerei Gündling in Bad Kissingen

Posted on 15. Apr.. 20246. Mai. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Lebensmittel & Molkerei Gündling in Bad Kissingen

Wer sich die Szene ansehen möchte, muss sich beeilen, denn die Häuserecke auf der Weidgasse soll in Kürze abgerissen werden, um einem modernen Wohn- und Geschäftshaus Platz zu machen. Die ehemalige Lebensmittel- und Milchhandlung Gündling befand sich am Rande der Kissinger Altstadt. Gegründet wurde sie vor dem Jahr 1934 von Anton Gündling und bestand bis zum Februar 1988. Neben den Aufschriften an den Gebäuden haben sich am Tor auch die Initialen des Gründers erhalten. Das alles lässt durchaus auf ein größeres und erfolgreiches Geschäft schließen. Anscheinend fand sich aber kein Nachfolger bzw. kein nachhaltiges Nutzungskonzept, sodass die Häuser lange leer standen und verfielen.

Vielen Dank an Sandra L. für die schönen Fotos! Fotografiert im April 2024.
Quellen: Reichstelefonbuch, Reichsanzeiger, Handelsregister, inFranken.de, Main Post.

Laden- / Firmenschild

Verkaufsanstalt IV der Gutehoffnungshütte in Oberhausen

Posted on 26. Okt.. 202227. Aug.. 2024 By Marc Keine Kommentare zu Verkaufsanstalt IV der Gutehoffnungshütte in Oberhausen
Verkaufsanstalt, Gutehoffnungshütte, Ladenschild, Oberhausen, Einzelhandel

Die Gutehoffnungshütte (GHH) in Oberhausen betrieb mehrere Zechen und verarbeitete die geförderten Erze weiter, später kam der Maschinenbau hinzu. Sie richtete über die Jahre zahlreiche Verkaufsanstalten zur preiswerten Versorgung der Arbeiter und ihrer Familien mit Lebensmitteln in.
Die Verkaufsanstalt IV wurde 1910 als Teil der Werkssiedlung Vondern erbaut und stellte den Betrieb vermutlich in den 60er/70er Jahren ein, als die Unternehmen der Montanindustrie im Ruhrgebiet nach und nach geschlossen wurden. Die Beschriftung bzw. Inschrift ist nicht aufgemalt, sondern erhaben dargestellt, was darauf schließen lässt, dass man von vorne herein mit einer langen Nutzung rechnete. Vor dem Schriftzug sind Schlägel und Eisen als Symbol für den Bergbau abgebildet, dahinter die verschlungenen Buchstaben GHH.

Weiterführende Informationen bieten die interessanten Aufsätze vom Osterfelder Bürgerring und von Alfred und Ulrich Lindemann (PDF).

Fotografiert im Februar 2021.

Laden- / Firmenschild

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Geister sucht man hier vergeblich ;-) Ghost Signs steht auf Englisch für alte Fassadenwerbung, Ladenschilder, Leuchtreklame usw., welche die Jahrzehnte an Hauswänden überlebt haben.
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Kommentare

  1. Marc zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen19. Jan.. 2025

    Danke für den netten Kommentar. Da muss ich zustimmen und die Recherche nach den Hintergründen macht mir genau so viel…

  2. Astrid zu Bahnhofsgaststätte in Gelsenkirchen17. Dez.. 2024

    Ich liebe es, dass hier von Menschenleben erzählt wird, die es nicht in die historischen Werke geschafft haben. Die Geschichten…

  3. Alexander Heidebrecht zu Franz Reinhart in Neuss30. Mai. 2024

    Wow. Einfach nur wow. Da fährt man in der Straßenbahn,Jahrelang an einer Tafel vorbei, schaut ,aus Interesse im Internet nach,…

  4. Herbert zu Baumschule H. Bendmann in Duisburg28. März. 2024

    Hallo Marc, schön, dass sie sich die Mühe gemacht haben etwas recherchiert zu haben. Der Baumschulbetrieb ist schon seit rund…

  5. Olaf Reinartz zu Katzur & Faltermaier in Düsseldorf24. Mai. 2023

    Welch Nostalgie, Danke! Die Telefonnummer spukt mir heute noch durch den Kopf. Mein Vater hat jahrelang dort gearbeitet und die…

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